2000 Menschen demonstrieren friedlich

Büchel · Etwa 2000 Menschen sind am Samstagnachmittag am Fliegerhorst Büchel, dem letzten mutmaßlichen Atomwaffenstandort in der Bundesrepublik zusammengekommen, um friedlich für den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland zu protestieren.

2000 Menschen demonstrieren friedlich
Foto: Katharina Hammermann

(kah) „Dies ist die bisher größte Protestaktion am Atomwaffenstützpunkt Büchel und ein großartiger Erfolg für die Friedensbewegung", sagt Sven Hessmann, Sprecher des Bündnisses aus 47 Organisationen, Initiativen und Vereinen, die den Aktionstag organisiert haben.
Ziel der Proteste ist der vollständige Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland und das Ende der nuklearen Teilhabe der Bundeswehr.

Nach Auskunft der Polizei ist die Demonstration insgesamt sehr friedlich verlaufen. Bis zum frühen Abend ist es zu zwei Dutzend kurzfristigen „Ingewahrsamnahmen“ gekommen, nachdem Demonstranten in zuvor angekündigten „Aktionen zivilen Ungehorsams“ versucht hatten, in die Nähe des Zaunes zu gelangen.

Drei belgischen Demonstranten gelang es sogar, in das Militärgelände einzudringen. Sie ließen sich jedoch wie die anderen auch ohne Widerstand festnehmen. Die drei Belgier müssen nun mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch rechnen.

Zuvor waren die rund 2000 Demonstranten fahnenschwenkend immer am Zaun des Fliegerhorsts entlang vom Gewerbegebiet Büchel zum Haupttor des Luftwaffenstützpunktes gelaufen. Begleitet wurden sie von zahlreichen Polizeistreifen, einem Polizeihubschrauber und Polizisten, die entlang des Zauns mit ihnen marschierten.

Als Ente stellten sich Radioberichte heraus, in denen es hieß, gewalttätige Gruppen könnten extra anreisen, um die Veranstaltung zu stören. Alles sei friedlich verlaufen, hieß es von den Organisatoren und auch vom eigens in Büchel eingerichteten Polizei-Pressebüro.

Nach der großen Kundgebung am Nachmittag wird es bis in den Abend Konzerte geben. Gegen 21.30 Uhr wird Nina Hagen bei einem Benefizkonzert auftreten, mit dem sie die Demonstranten unterstützen will.