213 Kilometer für ein Medikament

Talling · Dass kranke Menschen teils weite Wege zurücklegen, um am Wochenende von einem Bereitschaftsarzt behandelt zu werden, ist bekannt. Doch manchmal fängt damit das Problem erst an. Der Tallinger Rudolf Manz war an einem Wochenende fast fünf Stunden unterwegs, bis er die für seine 84-jährige Mutter verschriebene Arznei erhielt.

(iro) Der 60-jährige Rudolf Manz hatte sich auf Anraten seines Hausarztes, der wegen Urlaubs nur telefonisch erreichbar war, wegen eines Rezeptes an die Birkenfelder Bereitschaftszentrale gewandt. Dort begann mit Rezept eine 213 Kilometer lange Fahrt durch die Region.

Denn das Medikament war bei mehreren diensthabenden Apotheken nicht erhältlich. Erst in Trier bekam er immerhin den Hinweis, wo er das Medikament abholen kann: nämlich bei der Birkenfelder Bereitschaftszentrale. Die Verantwortlichen dort beschafften sich ein unverkäuflichen Muster von einem Arzt aus der Nähe.

Die Landesapothekenkammer, mit dem Fall konfrontiert, weiß keine Möglichkeit der Abhilfe. Dass in der Nähe einer Bereitschaftszentrale am Wochenenden stets ein Apotheke dienstbereit ist, hält man dort für nicht machbar.

Klaus Hoebbel von der Birkenfelder Bereitschaftszentrale hat bereits nach Lösungen für die Problematik gesucht. Sein Vorschlag: Dass die Arztzentrale mit Unterstützung einer Apotheke am Wochenende einen kleinen Vorrat an Medikamenten bereithalten und anschließend mit dem Apotheker abrechnen kann. Doch dagegen sperre sich die Apothekenkammer.

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