2G-Plus in vielen Bereichen Ministerpräsident Tobias Hans kündigt schärfere Corona-Regeln für das Saarland an – „Es trifft jetzt die Ungeimpften“

Update · Den Saarländerinnen und Saarländer stehen strengere Maßnahmen bevor. Das kündigte Ministerpräsident Tobias Hans am Montag an. Was die Landesregierung plant.

2G-Plus: Im Saarland werden die Corona-Regeln verschärft
Foto: dpa/Oliver Dietze

Die Corona-Regeln im Saarland werden nochmals verschärft. Das hat Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Montagmorgen in seiner Regierungserklärung angekündigt. „Erneut stehen wir vor einer immensen Herausforderung. Viel größer, als noch vor wenigen Wochen geglaubt. Möglicherweise auch viel größer als alle bisherigen Wellen.“

 Die Infektionszahlen sind auch im Saarland in den vergangenen Wochen rasant angestiegen. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts am Montag bei 441,6. Ein Grund für die Landesregierung, die Regeln zu verschärfen. Es handelt sich „quasi“ um einen „Lockdown für Ungeimpfte“, so Hans. „Es trifft jetzt eben die Ungeimpften.“

Was geplant ist:

Kontaktbeschränkungen

 Hinsichtlich privater Zusammenkünfte im öffentlichen und privaten Raum soll für Ungeimpfte gelten: Nur noch ein Haushalt plus eine nicht diesem Haushalt angehörige Person dürfen sich treffen. Für Geimpfte, Genesene, Schülerinnen und Schüler und Kinder unter sechs Jahren soll dies nicht gelten.

Maskenpflicht

 Die Maskenpflicht soll wieder erweitert werden. Im Außenbereich dort, wo der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, im Innenbereich, beispielsweise in der Gastronomie, immer dann, wenn man seinen Platz verlässt.

2G-Regel

 Die 2G-Regel, also Zutritt nur für Genesene und Geimpfte,  soll künftig gelten für Freizeitaktivitäten nun auch im Außenbereich wie etwa in Freizeitparks, bei kulturellen Betätigungen in Gruppen, bei der Teilnahme am Freizeit- und Amateursportbetrieb, ebenso in Tanzschulen und auch der Außengastronomie. Zudem soll 2G auch im Einzelhandel gelten, ausgenommen diejenigen, die der Grundversorgung dienen.

Nach SZ-Informationen soll die Regierung für die Umsetzung von 2G im Einzelhandel eine Übergangsfrist von wenigen Tagen ins Auge fassen.

2G-Plus

 2G-Plus, also Zutritt nur für Genesene und Geimpfte, die zusätzlich einen tagesaktuellen, negativen Schnelltest vorlegen müssen, soll im Innenbereich der Gastronomie festgeschrieben werden, ebenso für die Hotellerie, für körpernahe Dienstleistungen, für Freizeiteinrichtungen wie Schwimm- und Spaßbäder, Thermen und Saunen, für jegliche sportliche Betätigung in Innenräumen und für alle kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen. Zu Regeln in Clubs und  Diskotheken hat sich Hans nicht explizit geäußert.

Wann sollen die schärferen Regeln in Kraft treten?

 Der Ministerpräsident erklärte, dass sich die Landesregierung vergangene Woche auf die oben genannten Eckpunkte geeinigt habe. Weitere Details sollen in dieser Woche in einer neuen Rechtsverordnung festhalten werden. Der Ministerrat kommt am Dienstag erneut zusammen. Die aktuelle Rechtsverordnung gilt noch bis kommenden Freitag, 3. Dezember. Die neuen Regeln sollen wohl aber schon am Donnerstag in Kraft treten.

Mehr Kontrollen

 Hans kündigte an, dass „vermehrt scharfe Kontrollen“ durchgeführt werden und man „überall dort vor harten Sanktionen nicht zurückschrecken“ werde, „wo gegen unsere Auflagen verstoßen wird“. Hans appellierte: „Nehmen Sie die Beschränkungen nicht auf die leichte Schulter. Nehmen Sie sie ernst – zu Ihrem eigenen Vorteil.“

Reichen die Verschärfungen aus?

„Wir gehen davon aus, dass diese Maßnahmen die vierte Welle in unserem Land einbremsen werden“, sagte Hans. Ob sie angesichts der bundesweiten Entwicklung hinreichend seien, „muss auf anderer Ebene erörtert werden. Wir jedenfalls nutzen unseren Handlungsspielraum weitgehend aus“.

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