Nach schwerer Explosion Von der heimischen Berufsfeuerwehr in den Libanon - 34-jähriger Trierer leitet Rettungsteam in Beirut

Trier · Mit Suchhunden durch die Trümmer: Florian Zonker von der Berufsfeuerwehr Trier leitet in Beirut ein 13-köpfiges Rettungsteam, das nach Überlebenden sucht. Wie der 34-Jährige dazu gekommen ist und was ihn motiviert:

 Florian Zonker von der Berufsfeuerwehr Trier hilft nach dem Explosionsunglück in Beirut.

Florian Zonker von der Berufsfeuerwehr Trier hilft nach dem Explosionsunglück in Beirut.

Foto: TV/Ernst Mettlach

Florian Zonker, Mitglied der Berufsfeuerwehr Trier, ist derzeit mit der privaten Hilfsorganisation @fire in Beirut zum Hilfseinsatz nach dem Explosionsunglück.

In @fire haben sich Feuerwehrwehrleute aus ganz Deutschland auf freiwilliger Basis organisiert, um bei Katastropheneinsätzen weltweit Hilfe zu leisten.

Florian Zonker leitet in Beirut ein 13-köpfiges Rettungsteam von @fire. Die Hilfskräfte aus ganz Deutschland sind seit Donnerstag vor Ort. Sie haben Suchhunde dabei, die in den Trümmern der Explosionskatastrophe nach Überlebenden suchen. Zonkers Aufgabe besteht darin, die Einsätze mit den lokalen Hilfskräften und Behörden zu koordinieren, den Personaleinsatz und die Logistik zu planen.

Die Hilfe sei sehr willkommen und werde auch gebraucht, sagt Zonker im Telefongespräch, als er gerade von einem Termin mit dem Gouverneur kommt: „Wir sind mit offenen Armen empfangen worden.“ Die Zerstörung in Beirut sei gewaltig, beschreibt er die Lage. Im direkten Umfeld in einem Radius von rund 500 Metern habe die Explosion die Gebäude komplett zerlegt, im Radius von weiteren zwei bis drei Kilometern gebe es große Schäden an Gebäuden. „Es ist Wahnsinn, welche Kräfte da gewirkt haben müssen“, sagt Zonker.

Der 34-Jährige, der in Waldrach (Kreis Trier-Saarburg) lebt, ist seit zwölf Jahren bei @fire und war 2010 bereits bei dem schweren Erdbeben in Haiti in einem Einsatz vor Ort. „Man kann helfen und zugleich seinen Horizont erweitern“, so beschreibt er seine Motivation zur Arbeit in der Hilfsorgansation. Florian Zonker ist Bauingenieur und arbeitet bei der Berufsfeuerwehr Trier im gehobenen Dienst in der Abteilung vorbeugender Gefahrenschutz.

Für den Einsatz in Beirut hat die Trierer Stadtverwaltung ihn vom Dienst freigestellt, er bekommt aber weiterhin seine Bezüge. Zonker rechnet damit, dass das Hilfsteam bis zum Wochenende oder Anfang der Woche vor Ort gebraucht werden wird.

@fire ist eine gemeinnützige Organisation, in der Wehrleute aus ganz Deutschland ehrenamtlich arbeiten. Die Organisation ist auf Spenden angewiesen für die Vorbereitung ihrer Einsätze in der Katastrophenhilfe, Ausbildung und Ausrüstung. Die Spendenmöglichkeiten sind dargestellt auf der Webseite
https://www.at-fire.de/spenden

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