36 Grad – und es wird noch heißer

Trier · Auch wenn die Temperaturen nach dem Regen in der Nacht zum Samstag heute eher moderat sind. Es bleibt heiß: Auch in den nächsten Tagen wird die Thermometeranzeige wieder steigen und nicht deutlich unter 30 Grad fallen. Gut für Schwimmbäder und Biergärten, mehr Arbeit für Notaufnahmen. Einigen Menschen macht die Hitze nämlich zu schaffen. Vor allem Ältere sind gefährdet.

(wie) „36 Grad, und es wird noch heißer.“ Manch einer fühlt sich in diesen Tagen an den Sommerhit der Band 2raumwohnung erinnert. In den nächsten Tagen sollen die Temperaturen wieder über 36 Grad steigen. Und es wird weiterhin sommerlich bleiben: „Mindestens bis zur ersten Augustwoche“, sagt TV-Wetterfrosch Dominik Jung von Q-met. Bereits jetzt liegt die Durchschnittstemperatur in den ersten beiden Juli-Wochen deutlich über der für den gesamten Juli vergangenen Jahres.

In Traben-Trarbach an der Mosel zum Beispiel waren es bislang 23,6 Grad, im Juli 2009 waren es im Schnitt 19,5 Grad. In Strickscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm kletterte im vergangenen Juli das Thermometer gerade mal drei Mal über die 20-Grad-Marke, bislang wurden bereits elf Mal Temperaturen jenseits der 20 Grad gemessen. Der Juli 2010 könnte in die Geschichte eingehen: „Er ist auf dem besten Weg, der heißeste Juli überhaupt zu werden.“

Doch nicht alle freuen sich über die Hitze. Laut der Krankenkasse DAK leiden fast 60 Prozent der Rheinland-Pfälzer unter den hohen Temperaturen. Sie haben Schlafstörungen, leiden unter Schwindel und Schmerzen. „Die Hitze ist für den Körper eine extreme Belastung“, sagt Claus Uebel von der DAK Rheinland-Pfalz. Die Notaufnahmen der Krankenhäuser der Region melden in der Tat mehr Fälle von Patienten mit Kreislaufproblemen.

Besonders betroffen sind Menschen ab 60 Jahren. „Der älter werdende Organismus ist nicht mehr so gut in der Lage, Belastungssituationen auszugleichen“, erklärt Thomas Biundo, Facharzt für Geriatrie (Altersmedizin) und Leitender Arzt der geriatrischen Rehabilitationsklinik St. Irminen in Trier. Häufig hätten Ältere ein mangelndes Durstgefühl. Zusammen mit Medikamenten, die sie einnehmen, könne das zur Austrocknung führen, sagt Biundo. Sein Rat: „Viel trinken, wenig anstrengen.“ Die Pflegeheime in der Region melden bislang keine Hitzeprobleme.

Weniger froh sind Restaurantbesitzer, vor allem mittags bleiben die Gäste aus: Es ist zu heiß für Pizza oder Steak. Zufrieden sind die Schwimmbäder: Fast überall werden Rekord-Besucherzahlen gemeldet.

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