(mh) Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann vor rund fünf Jahren das damals 15-jährige Mädchen in acht Fällen an Brüsten, Po und Intimbereich berührt habe. Die Vorwürfe von weiteren sexuellen Übergriffen wurden fallengelassen und nicht in das Urteil einbezogen, da das Opfer sich nicht mehr exakt erinnern konnte.

Das Mädchen war damals sieben Tage bei der "befreundeten" Familie untergebracht, da ihre Mutter zur gleichen Zeit in Kur war. Dieses Vertrauensverhältnis hat der Angeklagte, der zeitweise eine Art "Vaterersatz" für das Mädchen war, nach dem Urteil des Gerichts missbraucht und sich überwiegend morgens nach dem Wecken an der 15-Jährigen vergangen.

Mit seinem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage, die die heute 20-Jährige, vertrat. Alle Versuche der Verteidigung, das Mädchen als unglaubwürdig hinzustellen, schlugen fehl. Direkt nach der Urteilsverkündung äußerte sich der 54-Jährige noch nicht, ob er das Urteil akzeptieren oder dagegen Rechtsmittel einlegen wird. Dafür hat er eine Woche Zeit.