Kriminalität Ärztin und Corona-Rebellin geht gegen Trierer Urteil vor
Trier · Geht das Beleidigungsverfahren gegen eine Kinderärztin aus der Region in die nächste Runde? Die auch wegen ihrer Auftritte bei sogenannten Querdenker-Demos bekannte 60-Jährige will das Trierer Urteil jedenfalls nicht akzeptieren.
Eine vergangene Woche wegen Beleidigung verurteilte Kinderärztin aus der Region hat gegen das Urteil Revision eingelegt. Das sagte eine Sprecherin des Landgerichts auf Anfrage von volksfreund.de
Die bis vor kurzem in Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) lebende Ärztin Dorothea T. war in einer Berufungsverhandlung zu 5000 Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil sie andere im Internet beleidigt und beschimpft haben soll. So brandmarkte sie nach Feststellung des Gerichts einen Polizisten als Pädophilen und einen inzwischen verstorbenen älteren Trier-Saarburger als „Nazi“.
Der Fall hatte großes öffentliches Interesse hervorgerufen, weil sich die 60-Jährige zuletzt vor allem als sogenannte Corona-Rebellin einen Namen gemacht hatte. Auch wenn dies nichts mit dem Beleidigungsverfahren zu tun hatte, riefen Anhänger der Frau dazu auf, die Kinderärztin vor Gericht zu unterstützen. Man versuche die Frau mundtot zu machen, hieß es etwa, und man wolle sie in eine psychiatrische Anstalt einweisen. Deshalb fand das vergangene Woche zu Ende gegangene Verfahren unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Vor dem Gerichtsgebäude patroullierte Polizei, im Gebäude mussten Besucher wie auf Flughäfen durch eine Sicherheitsschleuse.
Wann das Koblenzer Oberlandesgericht über die Revision entscheidet, ist noch offen.
