Ampel-Bündnis: Keine Einigung auf Dezernenten-Kandidaten

Trier · Knapp fünf Stunden lang haben die Trierer Stadtrats-Bündnispartner SPD, Grüne und FDP am Mittwochabend getagt. Das Ziel, sich auf zwei gemeinsame Kandidaten für die Wahl zweier Beigeordneten im Stadtvorstand zu einigen, wurde allerdings nicht erreicht.

(woc) "Mit den vom Bündnis favorisierten Kandidaten wird ein gemeinsamer Vorstellungstermin im Bündnis vereinbart." Dieser Satz ist die einzige offizielle Verlautbarung, auf die sich das Trierer Ampel-Bündnis am Mittwochabend nach knapp fünfstündiger Diskussion einigen konnte. Dabei sollten eigentlich am Ende des Abends die beiden Kandidaten feststehen, die mit der sicheren Unterstützung der Bündnis-Mehrheit zur Wahl der beiden freiwerdenden Beigeordneten-Posten im Trierer Stadtvorstand antreten sollten. Doch SPD, Grüne und FDP hatten keine gemeinsame "Schnittmenge" bei ihren Wunschkandidaten gefunden.
Bei der Nominierungsdebatte sei es "teilweise hoch her gegangen", beschreibt ein Mitglied der Verhandlungskommission die Stimmung. Zum Gesprächsende habe jedoch wieder breites Einvernehmen geherrscht.

Wen der Bewerber das Bündnis zu der zweiten Vorstellungrunde einladen will, ist ein streng gehütetes Geheimnis. Auch, ob die Kandidatenfrage lediglich für den schwieriger zu besetzenden Bürgermeisterposten ungelöst blieb, oder ob es auch weiterhin für die Stelle des Wirtschafts- und Kulturdezernenten mehrere Kandidaten im Rennen sind, ist bislang unbekannt.

Die zweite Vorstellungsrunde soll "sicherstellen, dass der Kandidat oder die Kandidatin auch tatsächlich von allen mitgetragen wird", formuliert ein Bündnis-Mitglied. Es seien "inhaltliche Fragen aufgetaucht, die von den Bewerbern geklärt werden müssten". Tatsächlich ist die Mehrheit des Ampel-Bündnisses mit 29 Ratsmitgliedern zu 27 Ratsmitgliedern der übrigen Fraktionen und Parteien äußerst knapp. Bei nur zwei Abweichlern könnte die Ampel ihre Kandidaten nicht durchbringen.

Ob alle vom Bündnis favorisierten Kandidaten tatsächlich noch einmal die Reise nach Trier zur zweiten Vorstellungsrunde antreten werden, könnte fraglich sein. Zumindest Ila Brix-Leusmann, zurzeit Jugendamtsleiterin der Stadt Wesel, hatte im Vorfeld signalisiert, nur bei einer absehbaren breiten Unterstützung überhaupt zur Wahl antreten zu wollen. Die 54-Jährige hatte beim ersten Vorstellungstermin am vorigen Samstag offenbar eine sehr gute Figur gemacht und bei allen Fraktionen punkten können. Doch gerade dass auch die CDU und die UBM Sympathien für die SPDlerin geäußert hat, könnte ihren Status im Bündnis geschwächt statt gestärkt haben.

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