Angebliche Bar-Besucher der CDU bleiben unbekannt

Mainz · Es wird wohl für immer ein Rätsel bleiben, ob und wenn ja welche CDU-Politiker sich angeblich im Sommer 2005 auf Kosten des Steuerzahlers im Berliner Club Rascona vergnügten. Die Staatsanwaltschaft Mainz stellt ihre Ermittlungen ein.

(fcg) Der ehemalige CDU-Fraktions-Geschäftsführer Markus Hebgen muss sich am 15. März wegen Untreue und Betrugs vor dem Amtsgericht Mainz verantworten. Er soll sich in der Fraktionskasse bedient und persönlich bereichert haben.

Einer der ihm zur Last gelegten Fälle hat für großes Aufsehen gesorgt: Hebgen hatte eingeräumt, die Rechnung für einen Bordell-Besuch in Berlin über 2900 Euro mit der Kreditkarte der Fraktion bezahlt zu haben. Die Einnahmen der Fraktion resultieren im Wesentlichen aus Steuermitteln.

Brisant: Laut Hebgen waren fünf CDU-Politiker dabei. Die angeblichen Begleiter – bekannt geworden ist nur der Name des ehemaligen Parlamentarischen Geschäftsführers Herbert Jullien – hat Hebgen der Staatsanwaltschaft genannt. Sie sind als Zeugen vernommen worden. Alle hätten jedoch bekundet, nicht in der Bar gewesen zu sein, teilt die Behörde mit.

Auch der Eifeler Abgeordnete Michael Billen sei aufgrund von Presseberichten befragt worden, habe aber angegeben, keine sachdienlichen Angaben machen zu können. Ergebnis: Die Staatsanwaltschaft stellt ihre Ermittlungen gegen Herbert Jullien ein, „da allein mit der Aussage von Markus Hebgen ein Tatnachweis nicht zu führen ist“.

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