Anrainer wollen Hunsrückbahnstrecke auch ohne Landeszuschuss kaufen

Morbach · Weil ein Landeszuschuss weiter fraglich ist, wollen die Anrainerkommunen zumindest den 600.000 Euro teuren Ankauf der Hunsrückbahnstrecke zwischen Hermeskeil und Büchenbeuren im Alleingang schultern.

 Die Kommunen wollen die Hunsrückbahn nicht allein auf die Schiene bringen. Sie wollen, dass sich auch das Land engagiert.

Die Kommunen wollen die Hunsrückbahn nicht allein auf die Schiene bringen. Sie wollen, dass sich auch das Land engagiert.

Foto: Ilse Rosenschild

(ax) Darauf haben sich die Bürgermeister am Donnerstag in Morbach verständigt. "Die kommunale Familie ist entschlossen, die Hunsrückbahn auch ohne Landesförderung von der Deutschen Bahn zu kaufen, um diese wichtige Verkehrsinfrastruktur für unsere Region zu sichern.“ So fasst Michael Hülpes (CDU, Hermeskeil) das Ergebnis einer Besprechung der Bürgermeister und Landräte in Morbach zusammen. Als Kaufpreis für die 50-Kilometer-Trasse stehen 600.000 Euro im Raum. Mit dem Vorschlag, diesen Betrag allein aus eigenen Mitteln zu stemmen, werden die Rathaus-Chefs nun ihre jeweiligen Gremien gehen. Als Motiv für diesen Vorstoß führt Hülpes die Haltung der Landesregierung an, die aus seiner Sicht „dem Projekt nicht positiv gegenübersteht.“ So hatte Mainz das Ja zu einem Zuschuss an den Nachweis eines betriebswirtschaftlichen Konzepts geknüpft. Als Pächter soll das Unternehmen „Hochwaldbahn“ auf der Strecke Frachtverkehr und Ausflugsfahrten betreiben. An diesen Plänen wollen die Bürgermeister festhalten. Für Kauf, Inbetriebnahme und zehnjährige Nutzung hatte ein Gutachten eine Gesamtsumme von 3,3 Millionen Euro ermittelt. Wie Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo (Thalfang) betonte, ging es gestern allein um den Streckenkauf, damit zum Beispiel der Abbau der Gleise verhindert wird. „Klar ist, die Instandsetzung der Strecke und deren Reaktivierung für den Zugverkehr wird ohne Landeszuschuss nicht gehen.“

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