Ausverkaufte Arena: Peter Maffay auf Tuchfühlung

Trier · Peter Maffay ist ein Phänomen: Seit 30 Jahren macht der Deutsch-Rocker nun Musik und begeistert dabei die Massen – so auch am Samstagabend in Trier. Die Gäste in der ausverkauften Arena riss es dabei beim vom TV präsentierten Konzert schnell von den Stühlen.

Ausverkaufte Arena: Peter Maffay auf Tuchfühlung
Foto: Axel Justen

Mama mit Burberry-Schal neben junger Frau in knappem Rock, Eifel-Bauer im Flanell-Hemd neben Bänker-Azubi im Anzug – und viele, viele Altrocker in Lederjacken, abgewetzten Jeans-Hosen und Tattoos auf dem Oberarm. Ihr Ziel: die Arena in Trier.
Peter Maffay verbindet diese ungleichen Gruppen an diesem Samstagabend zu einer hüpfenden, tanzenden und klatschenden Masse. Denn gefallen hat es am Ende jedem.

Maffay macht das, was er kann: Musik in allen Facetten, dazu immer ein spitzbübisches Lächeln und kecke Sprüche. Was aus den Boxen kommt, ist ein Genuss – schließlich hat der Deutsch-Rocker insgesamt zehn Musiker um sich gescharrt, die es in sich haben: unter ihnen Jean-Jacques Kravetz mit Sohn Pascal, Grammy-Gewinner Ray Cooper, John Smith, Ken Taylor oder Frank Diez. „Wir werden diesmal zahlreiche akustische Elemente einbauen“, hatte Maffay im TV-Interview im Mai 2008 versprochen und nun Wort gehalten. Die Gratwanderung gelingt. Greift Frank Diez zur Gitarre, stockt der Atem, bläst Jon Smith das Saxophon ebenfalls. Und wenn Ray Cooper seine Percussions zelebriert, erst recht.

Auch ein weiteres Versprechen von damals hält Maffay ein: „ Wir suchen die Nähe zum Publikum. Ich werde den Leuten direkt in die Augen schauen können.“ Immer wieder klatscht er seine Fans ab, nimmt Blumen entgegen und gibt Küsschen. Beim Song „Tiefer“ bittet er gar eine junge Frau auf die Bühne zum Tanz. Maffay hat an diesem Abend das Publikum schnell im Griff. Auf die Stühle lassen sich die rund 5000 Gäste in der ausverkauften Arena nur dann sinken, wenn Maffay zu kleinen Ansprachen ans Mikrofon geht – oder wenn es sentimental wird.

Der musikalische Mix stimmt an diesem Abend. Mal laut und rockig, dann wieder leise und gefühlvoll. So kommen viele Geschmäcker auf die Kosten. Maffay, zunächst im weißen Hemd und in schwarzer Lederhose, später dann ganz in schwarz, lässt mit „Über sieben Brücken musst du gehen“ Erinnerungen wach werden, baut aber auch auf viele Songs aus seinem aktuellen Album „Ewig“, darunter „Meine Musik“ – eine Liebeserklärung an seine Lieder, nur zusammen mit Kravetz und Taylor gespielt.

Dass sein Akustik-Konzept aufgeht, zeigt auch die Tatsache, dass seine Musiker teilweise eigene, tolle Songs darbieten und dafür den Applaus des Publikums ernten. So spielen Bertram Engel, Pascal Krevetz und Carl Carlton, während sich die Hauptfigur Maffay in den Hintergrund der Bühne zurückzieht. Die musikalische Klasse überzeugt auch so. Nach knapp drei Stunden und drei Zugaben („Eiszeit“, „Verlier dich nicht“ und „Ewig“) verabschiedet sich Peter Maffay schließlich unter tosendem Applaus von seinen Fans.

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