Straßenverkehr Autofahren bei Hitze – Tipps für den Hochsommer

Temperaturen über 60 Grad sind in Autos im Sommer keine Seltenheit. Aber auch Straßen werden bei großer Hitze gefährlicher. Wie Auto und Insassen die heißen Tage überstehen.

Autofahren bei Hitze: Tipps im Hochsommer
Foto: dpa-tmn/Britta Pedersen

Kinder und Hunde nie im Auto lassen

Ein in der Sonne abgestelltes Auto wird schnell zum Backofen. Die Temperaturen im Inneren erreichen dabei in kürzester Zeit Werte, die bei Mensch und Tier für einen Kreislaufkollaps oder Ohnmacht sorgen und im schlimmsten Fall zum Tod führen können.

Ein Wagen in der prallen Sonne erreicht bei 30 Grad Außentemperatur bereits nach 30 Minuten Temperaturen, die zu Organversagen führen können.

Bei Außentemperaturen um die 40 Grad wird dieser kritische Wert bereits nach 10 Minuten erreicht. Nach einer Stunde sind Temperaturen an die 70 Grad im Inneren des Autos möglich.

„Ein Fenster offen lassen“ hat bei sommerlichen Temperaturen kaum Effekt und kommt gegen die starke Sonneneinstrahlung nicht an.

Dabei ist auch zu beachten, dass Kinder weniger schwitzen als Erwachsene, weshalb sie weniger Hitze vertragen. Dies gilt auch insbesondere für Hunde, da diese nicht schwitzen können.

Darf ich Kinder und Hunde aus überhitzten Autos befreien?

Generell empfiehlt es sich immer zuerst die Polizei oder Feuerwehr zu informieren. Bei akuten Notsituationen darf aber auch ohne Polizei oder Feuerwehr direkt reagiert werden. Muss dabei eine Scheibe eingeschlagen werden, sind Zeugen von Vorteil, die die Notsituation bestätigen können, um Ärger im Anschluss zu vermeiden.

Autofarbe und Parkplatzboden haben Einfluss auf Temperatur

Die Farbe des Autos entscheidet maßgeblich, wie schnell es sich aufheizt. Der Unterschied zwischen einem dunklen und einem weißen Auto beträgt nach einer dreiviertel Stunde um die 15 Grad.

Auch der Untergrund macht einen Unterschied. Asphalt heizt sich im Sommer auf bis zu 60 Grad auf, was sich auch auf das parkende Auto auswirkt. Schotter oder bloßer Erdboden heizen dagegen nicht zusätzlich.

Vorsicht bei trockenen Wiesen. Durch die aufgeheizten Autoteile können sich trockene Halme entzünden, was die Brandgefahr erhöht. Bei einem Brand durch eigenes Verschulden kann die Kfz- und Haftpflichtversicherung die Leistung verweigern.

Bei Hitze Platz im Tank lassen

Flüssigkeiten und Gase dehnen sich bei Hitze aus. Das gilt auch für den Sprit im Tank, weshalb dieser im Sommer nie randvoll betankt werden sollte. Bei 50 Liter Benzin kommt durch Ausdehnung in extremer Hitze knapp ein Liter dazu. Im einfachsten Fall läuft der Tank über, verschmutzt die Umwelt und greift den Lack an. Im schlimmsten Fall kann sich der Sprit aber auch entzünden und das komplette Fahrzeug in Brand setzen.

Keine Deos, Haarsprays oder Elektrogeräte bei Hitze im Auto lassen

Ähnliches gilt auch für Deo- oder Haarspraydosen. Durch die darin enthaltenen Gase steigt die Explosionsgefahr. Auch Dosen und Flaschen mit kohlensäurehaltigen Getränken können bei großer Hitze platzen.

Elektronische Geräte, wie Smartphones, Laptops und Powerbanks, können durch hohe Temperaturen schnell einen Hitzeschaden erleiden, der durch die Garantie nur selten abgedeckt ist.

Vorsicht vor Blow-Ups auf Betonautobahnen

Bei hohen Temperaturen kann es auf Betonflächen zu sogenannten „Blow-Ups“ kommen. Dabei dehnt sich der Beton derart aus, dass die Fahrbahndecke aufplatzt. Sie sind besonders gefährlich, da sie plötzlich und an unvorhersehbaren Stellen auftreten können. Bereiche, die Reparaturstellen aus Asphalt an benachbarten Betonplatten aufweisen, gelten als besonders gefährdet. Asphaltfahrbahnen sind nicht betroffen.