Autozulieferer aus der Region ziehen Notbremse

Trier · Die Finanzkrise trifft die Automobilbranche. Opel, Daimler und BMW haben Produktions-Stopps angekündigt. Die Krise zieht Kreise bis in die Region Trier: Bilstein in Mandern und Volvo in Konz haben bereits Kurzarbeit angemeldet.

 Volvo -Baumaschinen-Fertigung in Konz. Foto: Volvo

Volvo -Baumaschinen-Fertigung in Konz. Foto: Volvo

(hw) Jeder fünfte industrielle Arbeitsplatz in der Region Trier ist von der Automobilbranche abhängig. 40 Betriebe der Zuliefer-Industrie beschäftigen 6000 Menschen. Nachdem nun weltweit die Autokonzerne ihre Produktion zurückfahren oder zeitweise stoppen, ziehen auch in der Region dunkle Wolken auf. Das ThyssenKrupp-Bilstein-Werk in Mandern (800 Mitarbeiter) hat für 170 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet. Beim Baumaschinenhersteller Volvo in Konz sind rund 500 der rund 950 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Für rund 130 Zeitarbeiter hat Volvo derzeit keine Beschäftigung. Der Baumaschinenhersteller ist direkt von der Finanzkrise in Europa betroffen. Nachdem die Spekulations-Blasen in Großbritannien und Spanien geplatzt sind, herrscht in der gesamten Baumaschinenbranche schlechte Stimmung. Beim Bilstein-Werk in Mandern fährt man als Zulieferbetrieb für Daimler mit zwei Abteilungen Kurzarbeit. Auch beim Autozulieferer Dura Automotive System wurden bereits knapp 30 Zeitarbeitnehmer nach Hause geschickt. Das Dauner Unternehmen beliefert Konzerne wie Ford, Daimler, Opel und auch BMW.

Roland Wölfl von der IG Metall in der Region Trier lobt bisher das Verhalten der Manager. "Die Unternehmen verhalten sich gegenüber dem Mitarbeitern bislang fair." Nach der vereinbarten Kurzarbeit hätte man sich etwa mit Bilstein und Volvo abgesprochen, dass eine Arbeitszeitverkürzung vor möglichen Kündigungen käme. Viele Autozulieferer in der Region reagieren mit dem Abbau von Zeitkonten. Bei Michelin in Trier (100 Mitarbeiter) wird die Produktion am Donnerstag zurückgefahren, am Freitag wird die Produktion für einen Tag ausgesetzt. "Wir gleichen das über Arbeitszeitkonten aus", sagt Unternehmenssprecher Thomas Hermann. Bei Dunlop in Wittlich wurden 17 Leiharbeiter nicht weiter beschäftigt, für die 910 Mitarbeiter gibt es zwischen Weihnachten und Neujahr Werksurlaub.

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