Schwimmen in der Natur Abkühlung gefällig? – Die beliebtesten Badeseen der Region Trier

Daun/Losheim/Bosen · Wenn sie Sonne scheint und das Thermometer höher steigt ist es an der Zeit für einen Ausflug an den See. Aber welchen? Der Überblick über die Möglichkeiten in der Region.

Immer einen Trip wert: das Schalkenmehrener Maar.

Immer einen Trip wert: das Schalkenmehrener Maar.

Foto: Dominik Ketz

Sommerliches Wetter steht nicht nur für Eiscreme, Sonnenbrillen und Sonnenbrand. Mit hohen Temperaturen wird auch die Lust aufs kühle Nass bei vielen angeregt. Ein See zum Schwimmen, Sonnen und Paddeln inmitten blühender Natur kommt da eigentlich wie gerufen. Aber welcher Badesee lohnt sich? Wir stellen die beliebtesten Badeseen in und um die Region Trier vor.

Die Maare in der Vulkaneifel

Vor Jahrtausenden mit purer geothermischer Gewalt in die Landschaft gesprengt, zählen die mit Wasser vollgelaufenen Vulkankrater zu den Highlights der Vulkaneifel. Von den 70 bekannten Kratern sind zwölf mit Wasser gefüllt, vier davon zum Schwimmen geeignet: Das Pulvermaar, das Meerfelder Maar, das Schalkenmehrener Maar und das Gemündener Maar.

Badespaß im Pulvermaar in der Vulkaneifel.

Badespaß im Pulvermaar in der Vulkaneifel.

Foto: Alwin Ixfeld

Das vor 23 000 Jahren entstandene Pulvermaar bei Gillenfeld ist nicht nur das tiefste Maar, sondern auch eines der bekanntesten und beliebtesten. Es bietet unter anderem ausgedehnte Wiesen, ein chlorfreies Nichtschwimmer- und Planschbecken und einen 3-Meter-Sprungturm. Auch für die, die lieber trocken bleiben, lohnt sich ein Ausflug. Kann man doch vor Ort ein Ruder-, Tret- oder Sonnenboot mieten und damit seine Runden über die ruhige Wasserfläche drehen.

Das Gemündener Maar ist das nördlichste und kleinste der drei Dauner Maare. Es ist rund 325 m lang, 300 Meter breit, 30.000 Jahre alt und maximal 38 Meter tief. Sein Wasserspiegel liegt auf 406,6 Meter über Normal-Null. Sein Schwimmbad bietet einen Sprungturm mit verschiedenen Höhen, eine kleine Kletterwand, eine Badeinsel, ein Nichtschwimmerbecken und ein Babybecken.

Das Schalkenmehrener Maar ist das größte der drei Dauner Eifel-Augen. Ursprünglich war es ein Doppelmaar. Der östliche Teil wurde aber von vulkanischer Asche vollständig bedeckt. Hier hat sich eine Flachmoorvegetation entwickelt, die Lebensraum für seltene Vögel bietet, die man bei einem Spaziergang ums Maar mit etwas Glück beobachten kann. Das Naturfreibad bietet eine lang gezogene Liegewiese, ein Babybecken sowie ein eingezäuntes Kinderbecken, eine Wasserrutsche und ein Sprungbrett. Auch hier gibt es die Möglichkeit zum Bootfahren.

Der breite Kessel des Meerfelder Maars entstand bei einer Explosion vor rund 80.000 Jahren. Im Süden des „nur“ 18 Meter tiefen Maars schmiegt sich das Örtchen Meerfeld an die Hänge. Nach einem Rundgang um den See kann man sich am Nordufer abkühlen. Parkmöglichkeiten gibt es in Meerfeld und an einem Parkplatz, der über die K10 erreichbar ist.

Im Pulvermaar: Ein Hecht in Lauerstellung.

Im Pulvermaar: Ein Hecht in Lauerstellung.

Foto: Claudia Weber-Gebert

In den Maaren wimmelt es auch von Leben. Zum Beispiel im Pulvermaar, dem mit 74 Metern tiefsten Maarsee Deutschlands: Aale, Forellen, Barsche, Brassen, Hechte, Karpfen, Rotaugen oder Zander sind dort zu finden. Also: Schnorchelsachen einpacken! Das Maar-Wasser ist so klar, dass man erstaunlich tief in den Vulkan hinuntergucken kann.

Einfach so reinhüpfen, wo es einem gerade passt, darf man allerdings nicht – und das wird auch kontrolliert. Denn die Maare der Eifel sind nicht nur Badeseen, sondern auch wertvolle Biotope. Sie stehen unter Naturschutz. Daher sollten Wasserratten ausschließlich von den Schwimmbädern aus ins Wasser gehen. Nachdem es 2020 bei großem Besucherandrang zahlreiche Verstöße gab, wird nun intensiver kontrolliert.

Bostalsee im Saarland

Für Wassersportler ist der Bostalsee im Saarland die erste Adresse. Eine knappe Stunde über die A1 von Trier entfernt, erstreckt sich der See auf ganzen 120 Hektar im idyllischen Naturpark Saar-Hunsrück. Der See wurde 1979 mit Hilfe eines 500 Meter langen Staudamms aufgestaut. Neben dem Wassersport wird der Stausee seit 2013 auch zur Stromerzeugung genutzt.

Ein Ballontreffen am Bostalsee.

Ein Ballontreffen am Bostalsee.

Foto: ATB

Die günstigen Windverhältnisse machen den Bostalsee perfekt zum Segeln, aber auch Surfen ist möglich. Schnupperkurse werden bei den ansässigen Surf- und Segelschulen angeboten.

Wer es eher entspannt angehen will, kann den Bostalsee auch mit Tret- oder Elektroboot erkunden. Familien kommen zusätzlich mit den Spielplätzen rund um den See auf ihre Kosten. Für Kinder bieten auch das Indoor-Spielparadies „Bosiland“ und eine Fußballgolfanlage jede Menge Zeitvertreib.

Geschwommen werden darf wegen des Segelbetriebs nur an den zwei großen Sandstränden in Bosen und Gonnesweiler. Neben den Stränden laden große Liegewiesen zum Sonnen, Grillen und Entspannen ein.

Auch die Natur rund um den Bostalsee lädt zum Erkunden ein. Für Radfahrer und Spaziergänger führen Rundwege um den See (6,8 Kilometer für Wanderer und 7,2 Kilometer für Radfahrer) und die Seepromenade am Bosener Ufer ist ein beliebter Ort bei Spaziergängern.

Nicht zuletzt ist der Bostalsee auch bei Anglern beliebt. Aale, Forellen, Zander und Hechte tummeln sich dank guter Wasserqualität in dem Gewässer.

Der Stausee Losheim im Saarland

Etwas näher an Trier und ebenfalls im Saarland liegt der Losheimer Stausee. Der 31 Hektar große See wurde 1974 aufgestaut und wird seitdem für zahlreiche Wassersportarten und zur Erholung genutzt.

Der Losheimer See im Saarland.

Der Losheimer See im Saarland.

Foto: privat

Für Badegäste bietet der See ein Strandbad mit Sprungplattform und Wasserrutsche. Im Sommer finden dort auch des Öfteren Open-Air-Konzerte statt, die vom Strand oder von den Liegewiesen aus genossen werden können.

Der See selbst kann unter anderem mit Tretbooten oder mit Stand-Up-Paddling erkundet werden. Für Familienaktivitäten sorgen unter anderem eine Minigolfanlage und ein 2000 Quadratmeter großer Wasserspielplatz. Umrahmt wird der See von einem 4,1 Kilometer langen Rundweg, der zum Radfahren und Wandern einlädt.

Auch Angler kommen an dem bis zu 14 Meter tiefen Stausee auf ihre Kosten. Vor allem Raubfische, wie Hechte, Zander und Barsche fängt man hier in regelmäßigen Abständen. Auch Welse werden gelegentlich an Land gezogen. Friedfische sind ebenfalls zahlreich im Gewässer vertreten: neben Rotaugen und Brassen auch stattliche Karpfen und Schleien.

Freizeitsee Triolago in Riol

Wer statt Erholung auf Action aus ist, der wird am Triolago im Moseltal in Riol fündig. Der Freizeitsee wartet mit einer ganzen Palette von Aktiviäten auf, wie Wasserski, Fußballgolf oder einer Sommerrodelbahn. Für besonders aktive wird außerdem eine Waterclimbing-Strecke angeboten. Hierbei muss man einen Hindernisparcours über dem Wasser bewältigen, ohne hinein zu fallen. Für Badespaß mit weniger Adrenalinfaktor findet sich auch ein Naturbadestrand auf der Anlage.

Waterclimbing am Triolago.

Waterclimbing am Triolago.

Foto: Triolago Freizeitsee/David Doerre

Obersauer Stausee in Luxemburg

Gespeist von der Sauer ist der Obersauer Stausee bei Esch-sur-Sûre der größte See Luxemburgs. Der 380 Hektar große See wurde Anfang der 1960er-Jahre aufgestaut, um die Trinkwasserversorgung Luxemburgs zu sichern. Da man ein sauberes, fließendes Gewässer fernab größerer Städte und Industrieanlagen brauchte, fiel die Wahl auf das enge Flusstal der Sauer.

Der Stausee ist das Herzstück des Naturparks Obersauer.

Der Stausee ist das Herzstück des Naturparks Obersauer.

Foto: Jörg Berghoff

Der Stausee hat heute eine Wassermenge von 60 Millionen Kubikmetern Wasser und produziert über ein Kraftwerk 15 Megawatt Strom pro Stunde, was für etwa 18.000 Haushalte reicht. 70 Prozent des Trinkwassers in Luxemburg stammt aus dem Obersauer Stausee. Bauernhöfe und Mühlen, deren Bewohner beim Bau der Staumauer umgesiedelt werden mussten, lassen sich bis heute bei Tauchgängen in 30 Metern Tiefe finden.

Touristisch ist der Stausee das Herzstück des Naturparks Obersauer. Zwar sind Motorboote auf dem See nicht zugelassen. Dafür findet sich außerhalb der Wasserschutzzone reichlich Platz für Wassersportarten wie Schwimmen, Kanufahren, Tauchen, Surfen und Segeln. Auch Solarboote sind auf dem See unterwegs. Die malerische Landschaft rund um den See punktet mit engen Tälern, authentischen Bächen und Flüssen sowie Steilhängen.

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