Banküberfall in Großlittgen - Mann angeschossen

Grosslittgen · Einen geringen dreistelligen Hartgeldbetrag erbeutete ein männlicher Täter bei einem Banküberfall auf eine Filiale der Sparkasse Mittelmosel Eifel Mosel Hunsrück in Grosslittgen am heutigen Mittwochvormittag. Ein Mann, der sich gegen 10 Uhr in der Ortschaft Dodenburg (Kreis Bernkastel-Wittlich) einer Polizeikontrolle entziehen wollte, ist dabei angeschossen worden. Es ist noch offen, ob es sich um den Bankräuber handelt.

 Banküberfall in Großlittgen. TV-Foto: Sonja Sünnen

Banküberfall in Großlittgen. TV-Foto: Sonja Sünnen

(sos) Der unbekannte Bankräuber hatte gegen 9.15 Uhr die Zweigstelle betreten, in der das Geldgeschäft allerdings aussschließlich über Automaten funktioniert. Bargeld gibt es nur als Kleingeld in der Portokasse.

Zum Tatzeitpunkt waren zwei Bedienstete des Geldinstituts und eine Kundin im Vorraum im SB-Bereich im Gebäude. Die Kundin verließ die Bank sofort und rief bei einer Nachbarin die Polizei, die mit einem Großaufgebot ausrückte. Auch Bankvorstand Edmund Schermann fuhr sogleich nach Grosslittgen, auch um sich um seine Mitarbeiterinnen zu kümmern.

Harald Richter, Kriminalhauptkommissar der Kripo Trier beschrieb den per Videoaufnahmen gefilmten Flüchtigen wie folgt: männlich und mittleren Alters, 1,85 Meter groß, normale bis kräftige Statur, maskiert mit einer schwarzen Wollmütze mit Sehschlitzen. Er habe eine silberfarbene Waffe mit sich geführt, die die Spurensicherung untersuchen werde. Es war zu hören, es handle sich um eine Spielzeugpistole, was die Polizei kurz nach dem Überfall jedoch nicht bestätigen wollte.

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Gegen 11 Uhr lief die Fahndung noch und es war nicht eindeutig geklärt, ob der Mann mit einem PKW oder zu Fuß geflüchtet ist. Ein Polizeiwagen informierte die Bevölkerung per Lautsprecherdurchsage und bat um deren Mithilfe.

Im Zuge der Ermittlungen in Großlittgen, wurde bereits am Vormittag auch von einem "Zwischenfall in Dodenburg" gesprochen. Auf Nachfrage waren die Beamten vor Ort jedoch nicht bereit, weitere Angaben zu machen. Nach TV-Informationen soll im Zuge der Fahndung nach dem flüchtigen Täter ein Belgier in seinem schwarzen Van angeschossen worden sein. Der soll sich angeblich einer Kontrolle durch die Polizei entzogen haben. Der angeschossene Mann sei ins Krankenhaus gebracht worden sein.

Weder das Polizeipräsidium Trier noch die mittlerweile eingeschaltete Staatsanwaltschaft wollten dies bisher offiziell bestätigen. Um von unabhängiger Seite die Hintergründe zu klären, seien Kripobeamte vom Polizeipräsium Koblenz zum Ort des Schusswechsels unterwegs. Sie sollen, wie in solchen Fällen üblich, die weiteren Ermittlungen übernehmen, da ihre Trierer Kollegen vom Vorfall selbst betroffen sind.

Der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Roos aus Trier will sich noch am heutigen Mittwoch zu dem "Vorfall in Dodenburg" äußern.

Laut Sparkassenvorstand Edmund Schermann geht es den beiden Angestellten den Umständen entsprechend gut. Sie seien aber körperlich unversehrt. Auf Wunsch würden sie von der Arbeit freigestellt und psychologisch betreut werden.

Er sagte auch: "Die Grosslittgener Geschäftsstelle ist vor zwei Jahren neu umgestellt worden. Wir haben das Bargeldhandling abgestellt. Im Grunde ist es eine große Dummheit in den heutigen Tagen eine Bank zu überfallen." Schermann ist seit 15 Jahren im Bankvorstand: "14 Jahre hatten wir keine Überfälle. Seit einem Jahr ist es mit der Ruhe vorbei. Das ist der vierte Überfall nach Piesport, Landscheid und Laubach, wobei ja der Täter in Piesport und Laubach gefasst werden konnte."

Schnell fanden sich Schaulustige vor der Bank ein. Ein Mann sagte: "Wir wissen nur, dass es einen Überfall gab und der Täter auf der Flucht ist. Der Schornsteinfeger erzählt es in jedem Haus. Wir wissen sonst aber noch nix."

Ob es der erste Überfall in Grosslittgen ist? Ein anderer Mann sagt: "Nein , der zweite. Vor Jahren gab es einen Überfall auf der Raiffeisenbank. Da wurden 36.000 Mark erbeutet. Wir haben alle nichts mitgekriegt, weil wir auf einer goldenen Hochzeit gefeiert haben.

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