Basketball: Kaiserslautern will hoch, Trier nicht runter

Wer wird im nächsten Jahr in der Basketball-Bundesliga antreten? Neben den 18 Erstligisten haben sich vier Pro-A-Ligisten um eine Lizenz beworben. Das kann der abstiegsgefährdeten TBB Trier eine Hintertür öffnen.

(AF) Kaiserlautern in der ersten Bundesliga? Dieser Satz hört sich in diesen Tagen seltsam antiquiert an. Dabei kann das im Herbst schon Realität sein - wenn auch nicht in der Sportart, die man traditionell mit der Westpfalz assoziiert. Basketball-Zweitligist (=Pro A) Kaiserslautern Braves, der im vergangenen Jahr noch Teil des 1. FC Kaiserslautern war, hat fünf Spieltage vor Schluss gute Chancen auf den Aufstieg.

An Karfreitag treffen die Braves zu Hause auf Nördlingen. Es ist das wegweisende und längst ausverkaufte Duell Tabellendritter gegen Zweiter. Sollten die Pfälzer - wie schon im Hinspiel - gewinnen, überholen sie die Schwaben. Nördlingen sieht sich aber in der besseren Position. Zuletzt zwölf Siege sorgen bei den VPV Giants für XXL-Selbstbewusstsein. „Wenn wir gewinnen, sind wir durch“, sagt Giants-Manager Jürgen Kohl auf TV-Anfrage: „Aber auch bei einer Niederlage haben wir noch gute Chancen.“ Denn sein Team, das von rund 170 Fans aus Nördlingen begleitet wird, habe das leichtere Restprogramm als der Gegner.

Auch für eine mögliche BBL-Teilnahme sieht man sich in der Geburtsstadt von „Bomber“ Gerd Müller in einer wichtigen Hinsicht gerüstet: „Im Sommer wird unsere Halle auf 3000 Plätze ausgebaut - egal, in welcher Liga wir spielen“, sagt Kohl. Bei den Braves, die ebenfalls eine Lizenz für die BBL beantragt haben, will Organisations-Leiter Tobias Wolf zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen zu den BBL-Aussichten machen. Ein Knackpunkt dürfte die Hallensituation sein: Die jetzige Heimstätte der Braves, die Uni-Halle, ist mit 1040 Plätzen definitiv nicht BBL-tauglich (Mindestanforderung: 3000 Plätze).


Neben Nördlingen und Kaiserslautern hat sich auch Ex-Erstligist Mitteldeutscher BC (derzeit Fünfter, BBL-taugliche Halle) sowie die Bremen Roosters (Siebter) um die BBL-Lizenz beworben. Pro-A-Tabellenführer Cuxhaven hat dagegen schon abgewunken. Die BasCats, die am Mittwoch im Pokal-Viertelfinale auf Bremerhaven treffen, können die BBL-Anforderungen nicht stemmen. Das bedeutet: Sollten die Norddeutschen am Saisonende weiterhin auf einem Aufstiegsplatz liegen, wird wohl nicht automatisch der Drittplatzierte das BBL-Okay bekommen. Stattdessen dürfte es ein Wildcard-Verfahren geben. BBL-Absteiger und Pro-A-Interessenten können dann darlegen, warum sie eher in die Liga gehören als der Konkurrent. Das kann auch für die TBB Trier interessant werden, die mit einem Wildcard-Verfahren schon (gute) Erfahrung gemacht haben. „Wir hoffen weiterhin, sportlich die Klasse zu halten“, sagt TBB-Manager Lothar Hermeling. „Sollte das aber nicht klappen, werden wir uns sicher um eine Wildcard bewerben.“

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