Bauern-Kundgebung vor der Milch-Union Hocheifel

Pronsfeld/Thalfang · Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hat für Dienstagmorgen zu einer Kundgebung vor dem Betriebsgelände der Milch-Union Hocheifel (Muh) in Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) aufgerufen. Die Bauern wollen außerdem Milch aus Güllefässern auf einen Acker kippen. Am Mittwoch ist eine weitere Demonstration vor der Hochwald-Molkerei in Thalfang geplant.

 Flüssiger Ausdruck des Protestes: Hunderte Liter Milch aus zwei Güllewagen haben die Landwirte auf der Autobahnbrücke bei Steinebrück vergossen. TV-Foto: Christian Brunker

Flüssiger Ausdruck des Protestes: Hunderte Liter Milch aus zwei Güllewagen haben die Landwirte auf der Autobahnbrücke bei Steinebrück vergossen. TV-Foto: Christian Brunker

(fpl) „Wir rechnen mit mehreren hundert Teilnehmern“, sagt Kurt Kootz, BDM-Landesvorsitzender aus dem Eifelort Obergeckler. Die Kundgebung beginne um 10.30 Uhr und sei Teil einer bundesweit laufenden Aktion. „Wir werden vor der Molkerei einen Haufen Gras hinlegen“, sagt Kootz. Dazu soll es ein Transparent geben mit der Aufschrift: „Macht euch eure Milch doch selber, wir fahren sie lieber auf den Acker.“

Eine Blockade der Molkerei, wie bei den Protesten im vergangenen Jahr, sei jedoch nicht vorgesehen. Dennoch werde die Straße unterhalb der Molkerei ab 10.30 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt – aus Richtung Schloßheck bleibt die Muh erreichbar. Die Kundgebung soll bis 13 Uhr dauern.

Eine Reihe von Bauern habe inzwischen ihre Lieferungen eingestellt, aus Solidarität mit den Kollegen in Frankreich, Belgien und Luxemburg, die in der vergangenen Woche die ersten Lieferstopps beschlossen hatten.

Kootz sagte, in den vergangenen Tagen sei der sogenannte Spotmarktpreis gestiegen: Das ist der Preis für frei angebotene Milchmengen, die unter Molkereien und Industrie kurzfristig verkauft werden. Er habe vorher bei deutlich weniger als 20 Cent pro Kilogramm gelegen und sei jetzt auf nahezu 30 Cent gestiegen.

Nach der „Muh“ ist die Hochwald-Molkerei in Thalfang (Landkreis Bernkastel-Wittlich) an der Reihe: Dort wollen die Milchbauern am Mittwoch, 16. September, zu einer weiteren Kundgebung antreten, von 12 bis 14 Uhr.

Bei der Milch-Union plant man den Betrieb am Dienstag trotz Kundgebung normal weiterlaufen zu lassen: „Wir können jetzt nicht die Muh anhalten“, sagt Pressesprecher Wolfgang Rommel. Bis Montagabend hätten sieben der deutschen Muh-Bauern angekündigt, vorerst keine Milch mehr liefern zu wollen. Insgesamt gehören in Deutschland, Belgien und Luxemburg etwa 2600 Milchbauern der Genossenschaft an.

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