Baumsterben in der Einflugschneise

Lötzbeuren · Tote Baumstümpfe bestimmen heute dort das Bild, wo früher dichter Wald stand und wo heute Flugzeuge in wenigen Metern Höhe den Flughafen Hahn anfliegen. Experten vermuten, dass die Flughafenbetreibergesellschaft die Bäume falsch gekürzt hat.

 Tote Baumstümpfe dominieren das Bild in der Einflugschneise des Flughafens Hahn. Nach Meinung von Experten wurde der vorhandene Bewuchs falsch behandelt. Foto: Christoph Strouvelle

Tote Baumstümpfe dominieren das Bild in der Einflugschneise des Flughafens Hahn. Nach Meinung von Experten wurde der vorhandene Bewuchs falsch behandelt. Foto: Christoph Strouvelle

Götz Wagner, Forstdirektor im Ruhestand, sagt: „Die Bäume sind falsch gekappt worden.“Auch Erwin Manz, Landesgeschäftsführer des BUND Rheinland-Pfalz ist unzufrieden: „Die korrekt gekürzten Bäume hätten den jungen Wald bei der Entwicklung noch zwanzig Jahre unterstützt.“ Er sieht eine Vereinbarung mit der Betreibergesellschaft des Flughafens heute kritisch, wonach die Naturschutzorganisation eine Klage gegen den Landebahnausbau zurückgezogen hatte. Im Gegenzug wurden statt 60 Hektar Wald nur noch 30 Hektar gerodet.

Auf den restlichen Flächen wurden von der Flughafenbetreibergesellschaft gezielt einzelne zu hohe Bäume gefällt oder gekürzt.

„Wenn wir das gewusst hätten, hätte es diese Einigung mit uns nicht gegeben“, sagt Manz.

Maria Horbert, Pressesprecherin des Flughafens Frankfurt-Hahn, verweist darauf, dass die Waldumbauarbeiten unter Mitwirkung des BUND und anerkannter Gutachter vorgenommen worden seien. Zudem kämen die abgestorbenen Bäume den Mopsfledermäusen zugute, die nur in toten Bäumen Quartier beziehen.

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