Bernkastel-Kues: Minister kündigt Widerstand gegen Brüsseler Weinmarktpläne an

Der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Weinbauminister Hendrik Hering hat am Donnerstag in Bernkastel-Kues Widerstand gegen die Weinmarktpläne der EU angekündigt.

(sim) Zuletzt war der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Weinbauminister Hendrik Hering im Oktober 2006 Gast der Moselland eG. Damals war auch die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel vor Ort, um mit Politikern und Vertretern der deutschen Weinwirtschaft über die EU-Weinmarktordnung zu diskutieren. Hering und auch die Weinbaufunktionäre hatten den Eindruck gewonnen, dass die Kommissarin den Argumenten der deutschen Winzer, Winzergenossenschaften und Kellereien folgen könne. Inzwischen sind fast neun Monate vergangen, und aus der Hoffnung ist großer Ärger, teilweise sogar Entsetzen geworden.

Die EU will unter anderem die Verwendung von Saccharose (Zucker) zur Mostanreicherung (Erhöhung des Alkoholgehaltes) verbieten, darüber hinaus die Anreicherungsspanne generell auf zwei Volumenprozent begrenzen. Ferner will Brüssel, so ist es vorerst geplant, ab dem Jahr 2014 den Anbaustopp für Rebpflanzungen aufheben (der TV berichtete). Für Minister Hering sind solche Vorschläge absolut inakzeptabel, wie er im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund heute Mittag erläuterte. Hering: „Das hätte gravierende Folgen für den Qualitätsweinbau in Rheinland-Pfalz und werden dagegen Widerstand organisieren. Dieser Entwurf muss zurückgezogen werden. Brüssel muss einen neuen Entwurf vorlegen.“ Hering kündigte an, dass am 19. September in Mainz wegen der EU-Vorschläge ein Krisengipfel stattfinden werde. Daran werden Ministerpräsident Beck, Bundesagrarminister Seehofer, Vertreter der EU-Kommission und Vertreter anderer europäischer Weinbauländer teilnehmen.