Billens Nominierung schlägt in Mainz hohe Wellen

Mainz · Die Nominierung von Michael Billen als CDU-Kandidat des Eifelkreises Bitburg-Prüm für die Landtagswahl 2011 schlägt am Tag nach der Entscheidung hohe Wellen in Mainz. Unter Druck gerät CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner, die sich eindeutig für die Wahl-Verliererin Mathilde Weinandy aus Prüm ausgesprochen hatte.

 Siegerpose: Der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen ist erneut zum Direktkandidaten der Bitburg-Prümer CDU nominiert worden. Er setzte sich auf dem Kreisparteitag in der Bitburger Stadthalle gegen seine Rivalin Mathilde Weinandy durch. TV-Foto: Klaus Kimmling

Siegerpose: Der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen ist erneut zum Direktkandidaten der Bitburg-Prümer CDU nominiert worden. Er setzte sich auf dem Kreisparteitag in der Bitburger Stadthalle gegen seine Rivalin Mathilde Weinandy durch. TV-Foto: Klaus Kimmling

(fcg) Harsche Kritik von SPD und Grünen, betroffene Mienen bei der Parteispitze der Union, Neutralität bei der FDP: Auf diesen Nenner lassen sich die Reaktionen in der Landeshauptstadt bringen. Billens Sieg im internen Duell gegen Weinandy, das er mit 64 Prozent der Stimmen der Mitglieder für sich entschieden hatte, sorgt für Gesprächsstoff. SPD-Generalsekretärin Heike Raab sieht darin ebenso ein „Misstrauensvotum“ der CDU-Basis in der Eifel gegen Spitzenkandidatin Julia Klöckner wie die Grüne Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken. „Klöckner hat die erste große innerparteiliche Machtprobe verloren“, wertet Raab. Billen wirft sie vor, „kein Unrechtsbewusstsein“ zu haben. Höfken spricht von einer „Fortsetzung der Chaos-Politik der CDU in Rheinland-Pfalz“.

Gelassen kommentiert Monika Fink, SPD-Kandidatin für den Eifelkreis, den Wahlausgang. „Das Ergebnis verwundert mich nicht.“ Allerdings mache sie die offenkundig gewordene Spaltung zwischen Nord- und Süd-Kreis „betroffen“. Wer im Wahlkampf ihr Gegenpart sei, „ist mir eigentlich egal“. Sie werde zeigen, „dass man gradlinig und verlässlich sein und trotzdem Erfolg haben kann“. Dass CDU-Frontfrau Klöckner Billen in Bitburg die Fähigkeit abgesprochen hat, den Wahlkreis zu gewinnen, sorgt für ein Lächeln bei Fink. Sagen will sie dazu (noch) nichts.

Unterdessen sagt Julia Klöckner, es sei „gut und wichtig gewesen, dass ich da war“. Sie stehe dafür, „auch in brenzligen Situationen Haltung zu zeigen“. Für die Außendarstellung der Partei sei der Ausgang „kein optimales Ergebnis“. Sie werde mit Billen wie bisher sachlich zusammenarbeiten. Ob der Landwirt weiter seine Mitgliedschaft in der Landtagsfraktion „ruhen“ lassen soll, will Klöckner nicht bewerten, das müsse zwischen Billen und der Fraktion besprochen werden. Die ehemalige Deutsche Weinkönigin sagt allerdings: „Das sind ja zwei verschiedene paar Schuhe.“

Herbert Mertin, FDP-Fraktionschef im Landtag, äußert sich zurückhaltend. „Das war eine interne Entscheidung der CDU. Wer aus dem Wahlkreis in den Landtag kommt, muss der Wähler entscheiden.“

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