Bischofskonferenz schasst Bitburger Pfarrer Stefan Hippler
Bitburg/Kapstadt · Rückschlag für einen nimmermüden Kämpfer gegen die Immunschwächekrankheit Aids: Die Deutsche Bischofskonferenz will den Ende September auslaufenden Vertrag des Pfarrers der deutschsprachigen Gemeinde in Kapstadt, Stefan Hippler, nicht verlängern. Der 49-Jährige Priester fordert den Vatikan seit Jahren auf, den Gebrauch von Kondomen endlich zuzulassen.
(sey) Damit war schon fast zu rechnen: Das Südafrika-Engagement des aus Bitburg stammenden Priesters Stefan Hippler neigt sich dem Ende zu. Der Verwaltungsrat des Katholischen Auslandsrats der Bischofskonferenz wird den Vertrag Hipplers nicht verlängern. Der gebürtige Bitburger ist seit 1997 Pfarrer in Kapstadt. Weltweit Schlagzeilen machte Hippler als Gründer der Aids-Hilfsorganisation Hope. Die Vereinigung kümmert sich vor allem um HIV-infizierte Kinder.
Für sein Engagement wurde Hippler mehrfach ausgezeichnet. Bei der Amtskirche dagegen eckte Hippler eher an - zuletzt mit seinem Buch "Gott, Aids, Afrika". Darin fordert Hippler Papst Benedikt XVI. auf, den Gebrauch von Kondomen endlich zuzulassen. "Wir brauchen eine Aids-Theologie für Afrika", sagte Hippler Ende vergangenen Jahres in einem TV-Interview.
Jetzt bekam er die Quittung für seinen rom-kritischen Kurs: Der Ende September auslaufende Südafrika-Vertrag wird nicht verlängert. Hippler hofft nun auf ein Gespräch mit dem neuen Trierer Bischof Stephan Ackermann, dem er als Bistumspriester unterstellt ist. Es ist die erste Bewährungsprobe Ackermanns.
Unterdessen weist das Bistum in einer Stellungnahme darauf, dass der Auslandseinsatz von mehr als zwölf Jahren - wie im Fall von Stefan Hippler, bereits eine Ausnahme darstelle. Normalerweise würden Priester zunächst für einen drei- bis fünfjährigen Auslandsaufenthalt von ihren Bistümern freigestellt. "Eine einmalige Verlängerung ist nach einer Prüfung durch den Verwaltungsrat des Katholischen Auslandssekretariats möglich. Danach kehren die Priester wieder in ihre Heimatbistümer zurück", heißt es in einer Stellungnahme des Bistums.
Zum Engagement von Pfarrer Hippler sagte Bischof Ackermann: Im Kampf gegen Aids sind wir alle gefordert. Für uns als Christinnen und Christen ergibt sich dieser Einsatz aus der Nachfolge Jesu und gehört zum Grundauftrag der Kirche. Denn hier geht es darum, ausgegrenzten, kranken und sterbenden Menschen beizustehen. Gefragt ist konkretes Handeln zum Wohl der von der Epidemie Betroffenen. Das tut die katholische Kirche weltweit mit großem Einsatz. Und das hat soweit ich das aus der Entfernung beurteilen kann auch Pfarrer Hippler in Kapstadt mit großem Engagement getan. Für diesen Einsatz bin ich ihm sehr dankbar." Ackermann ergänzte: "Das gilt ungeachtet einiger Stellungnahmen von Pfarrer Hippler zu Fragen der Sexualethik, die nicht in Übereinstimmung stehen mit den lehramtlichen Äußerungen der Kirche."