Bitburg: Minister Hering spricht bei Milchforum klare Worte – Das Ende der Milchquote komme

Dass die Zukunft der Milchquote ein brennendes Thema ist, hat sich am Freitag beim rheinland-pfälzischen Milchforum in Bitburg gezeigt, zu dem Landwirtschaftsminister Hendrik Hering eingeladen hatte. 1984 war sie eingeführt worden, um die Milchproduktion zu senken und die Preise zu stabilisieren. 2007 hat die EU-Kommission vorgeschlagen, die Quote 2015 auslaufen zu lassen. Im gleichen Jahr waren die Getreide- und Milchpreise auf ein Rekordniveau gestiegen.

(kah) Mehrere Hundert Landwirte sind im Hotel Eifelstern zusammengekommen, um einer teils hitzigen Diskussion zu folgen. Kein Wunder, für viele geht es bei der Frage, ob die Quotenregelung tatsächlich 2015 endet und wie es danach weitergeht, um viel Geld, um Sicherheit, vielleicht um die Existenz.

Landwirtschaftsminister Hering hat klar Position bezogen: „Es wird dauerhaft nicht möglich sein, den europäischen Markt mit solchen Instrumenten abzuschotten. Im März 2015 ist Ende“, sagt er. Das könne man bedauern, aber man müsse es wahrnehmen. Auch Leo Blum, Präsident des Bauernverbandes Rheinland-Pfalz Nassau, spricht für ein Ende der Quote. Man müsse sich den Tatsachen stellen. Prof. Dr. Folkhard Isermeyer als Vertreter der Forschung ist optimistisch. „So lange die Welt-Energielage so bleibt wie sie ist, bleiben auch die Agrarpreise stabil“, prognostiziert er.

Ganz anderer Meinung sind die Gegner des Quoten-Endes, an vorderster Stelle die Vertreter des Bundesverbands deutscher Milchviehhalter: „Das Problem ist, dass die Menge so nicht mehr gesteuert werden kann und die Überproduktion uns die Preise verdirbt“, sagt Kurt Kootz, Mitglied des Landesverbands Rheinland-Pfalz. Die steigenden Milchpreise böten auch weltweit einen Anreiz, die Produktion zu steigern. Dies werde auf die Preise drücken.

Ein weiteres Argument: Das Vermögen, das die Milchwirte in den Kauf von Quoten investiert haben, ginge bei einem Ende der Regelung ersatzlos verloren. Kootz fordert eine eigenverantwortliche Mengenverwaltung. Bei einem scheinen sich – dem Applaus nach zu urteilen – alle einig zu sein: Dass, wie Hering es formuliert, die Politik den Landwirten mit der Quote eine „unerträgliche Bürokratie“ aufgebürdet hat.

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