131 Mal Ja zur Banken-Fusion

Eindeutiges Votum: Mit 131 Ja- bei nur zwei Gegenstimmen stellten die Vertreter der Raiffeisenbank Östliche Südeifel die Weichen für die geplante Fusion mit der Volksbank Bitburg. Deren Vertreter entscheiden am Donnerstag, 3. Dezember.

 Überzeugende Mehrheit: 98,4 Prozent der Vertreter der Raiffeisenbank Östliche Südeifel stimmen für die Fusion mit der Volksbank Bitburg. TV-Foto: Klaus Kimmling

Überzeugende Mehrheit: 98,4 Prozent der Vertreter der Raiffeisenbank Östliche Südeifel stimmen für die Fusion mit der Volksbank Bitburg. TV-Foto: Klaus Kimmling

Badem. Großen Applaus gab es am Montagabend in der Gemeindehalle in Badem, nachdem 131 Vertreter der Raiffeisenbank Östliche Südeifel (Rös) für die Fusion mit der Volksbank Bitburg (Voba) gestimmt haben. Lediglich zwei Vertreter waren gegen den Zusammenschluss mit der Voba, deren Vertreter am Donnerstag über die Fusionspläne entscheiden. Erst dann ist - ein entsprechendes Votum vorausgesetzt - die Hochzeit unter Dach und Fach.

Nachdem sich nun aber schon mal die Rös getraut hat, Ja zu sagen, ist die größte Hürde genommen. Denn an der Zustimmung des kleineren Partners, der Rös, ist die Fusion der beiden Genossenschaftsbanken vor zwölf Jahren gescheitert. "Das lag damals am Kirchturmdenken von Vertretern vor allem aus dem Raum Dudeldorf. Das darf heute nicht noch mal passieren", sagte der ehemalige Aufsichtsrats-Vorsitzende Johannes Ewen. 1997 fürchteten Vertreter den Abbau von Geschäftsstellen und Arbeitsplätzen sowie den Verlust von Einflussmöglichkeiten.

Die Skepsis ist der Zuversicht gewichen. Wohl auch, weil die Voba bei Fusionen mit Biersdorf 2002 und Neuerburg 2006 gezeigt hat, dass ein Zusammenschluss nicht zwangsläufig Arbeitsplatz- und Service-Verlust bedeutet. Im Gegenteil: "Uns ist es wichtig, dass Sie weiter Ihre Ansprechpartner vor Ort behalten. Wir haben uns versprochen, keine Geschäftsstellen zu schließen", sagte Rös-Vorstand Edwin Jacobs, der in dem neuen Institut das Geschäftsfeld Vermögens- und Unternehmens-Nachfolgeplanung aufbaut.

Dem Vorstand werden nach der Fusion, die zum 1. Januar 2010 vollzogen wird, Peter Bersch und Andreas Theis (beide Voba) sowie Holger Klein (Rös) angehören. "Für die Mitarbeiter wird es drei Jahre Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen geben", sagte Rös-Vorstand Holger Klein.

Dieses Zugeständnis an die Arbeitsplatzsicherheit sowie die gute Informationspolitik seit den Verhandlungen lobte auch Rös-Betriebsrat Ralf Mos. Aufsichtsrats-Vorsitzender Hans-Josef Jakoby sagte: "Wir haben heute den Grundstein für eine neue Bank gelegt. Diese Fusion bedeutet den Aufbruch in eine noch bessere Zukunft." EXTRA Eckdaten: Durch die Fusion von Rös und Voba entsteht eine Genossenschaftsbank mit einer Bilanzsumme von rund 577 Millionen Euro, Kundeneinlagen von rund 454 Millionen Euro, Eigenkapital von rund 36 Millionen Euro, 19 000 Mitgliedern und 43 000 Kunden. Das Gebiet entspricht etwa dem Altkreis Bitburg ohne Irreler und Speicherer Raum. Wurzel der Rös ist der 1870 gegründete "Darlehenskassenverein", der ab 1944 "Raiffeisenkasse Dudeldorf" hieß. Die Voba wurde bereits 1863 als "Creditverein für Handwerker und Ackerwirthe" gegründet. Das neue Institut behält den Namen der übernehmenden Bank: "Volksbank Bitburg". Die Rös-Kunden erhalten Unterstützung bei der für sie anstehenden Änderung der Bankleitzahl. Wenn sich der Betrieb wie in Herforst lohnt, sollen Rös-Filialen weiter samstags geöffnet bleiben. (scho)

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