175 Jahre Kompetenz, wenn's brennt

Waxweiler · 150 Bürger und Gastfeuerwehrleute haben sich im Bürgerhaus in Waxweiler zusammengefunden, um das 175-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr zu feiern. Die damit älteste Wehr im Eifelkreis und drittälteste in Rheinland-Pfalz ist als Stützpunktwehr und Gefahrstoffzug bestens für die Zukunft gerüstet.

Waxweiler. Bei einer Umfrage nach den vertrauenswürdigsten Berufen landeten die Feuerwehrleute mit 98 Prozent auf Platz eins, betont Wehrführer Bernhard Junghölter. 40 Spritzenmeister haben der Wehr in ihrer langen Geschichte vorgestanden - und so nahm das Gedenken an die verstorbenen Wehrleute einen wichtigen Platz beim Festakt mit entsprechender Untermalung des Musikvereins Waxweilers ein.
Schon 1837 wurde in einer Brandordnung festgehalten, was wir heute unter vorbeugendem Brandschutz, der Organisation der Infrastruktur, Alarmierung und Brandwache und natürlich den Maßnahmen "zur Löschung eines Feuers" verstehen - damals noch unter Mitwirkung aller Handwerker des Ortes. Einen Taler Vergütung gab es für die gestellten Pferde und einen Groschen für die Knechte. 1881 wurde erstmals in einer ministeriellen Verordnung eine Reaktionszeit festgelegt. Auf den ausgestellten Fotografien kann man sich davon überzeugen, dass die Wehr damals erst zwei Stunden nach der Alarmierung durch Glockengläut anrücken musste - dafür aber mit schicken preußischen Pickelhelmen ausgestattet war.
Als herausragendes Ereignis ist der Kirchturmbrand 2004 in die jüngere Feuerwehrgeschichte eingegangen: In dessen Verlauf widersetzte sich die Kirchturmspitze hartnäckig allen Löschversuchen und fiel schließlich auf das Kirchenschiff.
Heute besteht die Wehr aus 35 Wehrmännern und einer Frau und ist mit dem integrierten ABC-Zug fester Bestandteil des Gefahrstoffzugs des Eifelkreises.
In seiner Ansprache betonte der Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder die Verantwortung zur zukünftigen Finanzierung der Wehren - trotz eines Investitionsstaus von mehr als 50 Millionen Euro. Der Bestand der kleinen Wehren sei wichtig, um "die Kompetenz schnell vor Ort zu haben".
stbr

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