200 Jahre Bitburger Brauerei: So kommt das Bier in die Flasche (Fotos)

Bitburg · 200 Jahre: Zum Jubiläum der Brauerei zeigen wir, wie Bitburger Braumeister Bier brauen und was sie anders machen als ihre Kollegen.

 Endlich drin: Bevor das Bier in die Flasche kommt, werden die angelieferten leeren Pfandflaschen in rasender Geschwindigkeit von Maschinen am Band gespült. Wenn tausende Flaschen über metallene Förderbänder rauschen, dröhnt und klirrt es entsprechend laut in der Halle. Mitarbeiter überwachen den Prozess an den Bändern. Um kaputte Exemplare auszusortieren, durchlaufen alle Flaschen eine weitere Maschine, die mit mehreren Kameras Fotos schießt und die Bilder der Flaschen mit dem digitalen Muster einer intakten Bierflasche abgleicht. In allen intakten Flaschen landet schließlich das frischgebraute Bier. Prost!

Endlich drin: Bevor das Bier in die Flasche kommt, werden die angelieferten leeren Pfandflaschen in rasender Geschwindigkeit von Maschinen am Band gespült. Wenn tausende Flaschen über metallene Förderbänder rauschen, dröhnt und klirrt es entsprechend laut in der Halle. Mitarbeiter überwachen den Prozess an den Bändern. Um kaputte Exemplare auszusortieren, durchlaufen alle Flaschen eine weitere Maschine, die mit mehreren Kameras Fotos schießt und die Bilder der Flaschen mit dem digitalen Muster einer intakten Bierflasche abgleicht. In allen intakten Flaschen landet schließlich das frischgebraute Bier. Prost!

Foto: BITBURGER BRAUGRUPPE/BENEDIKT LAUBERT

1 Los geht es auf dem Feld
Auch wenn es heißt, fürs Brauen würden überall in Deutschland die gleichen Zutaten verwendet: Die Gersten- und Hopfensorten unterscheiden sich. Bitburger verwendet etwa, neben eigenem Brunnenwasser und Malz, Bitburger Siegelhopfen zum Brauen und benutzt einen eigenen Hefestamm - doch mehr dazu weiter unten. Vom Malz wird am meisten benötigt. Rund 60 000 Tonnen landen jährlich in den Kesseln der Bitburger Brauerei. Die Mengenverhältnisse variieren. Enthält die Gerstenernte eines Jahres etwa weniger Stärke, geben die Braumeister mehr Malz, also verarbeitete Gerste, hinzu. So erreichen sie den für die Marke üblichen Geschmack trotz Qualitätsschwankungen.

2 Ein Schwimmbad voll
Was im Maischbottich passiert, lässt das Bitburger anders schmecken als andere Pilse. Das geschrotete Malz wird darin 100 Minuten lang in Wasser eingeweicht, damit unter anderem die darin enthaltene Stärke zu Zucker und damit vergärbar wird. Den Vorgang nennen die Brauer Maischen. Braumeister Ulrich Lübken (Foto) sagt, dass er und seine Kollegen im Gegensatz zu anderen Braumeistern "einen Teil der Maische sogar zweimal kochen". Das Bier schmeckt dadurch vollmundiger. Auch wenn andere Marken wie Köstritzer zum Unternehmen gehören - in Bitburg wird nur die Marke Bitburger gebraut. Bis zu 2,2 Millionen Liter können täglich hergestellt werden. Das ist etwas mehr, als in das große Becken des Bitburger Freibads passt (1,65 Millionen Liter).

3 Digitales Rezept
Die Spelze, also die Schale der Malzkörner, und andere Bestandteile werden jetzt nicht mehr benötigt. Sie sinken auf den Grund des Läuterbottichs und werden als Tierfutter weiterverwendet. Braumeister Lübken zeigt, wie bei diesem Schritt der Zuckergehalt traditionell gemessen wird. Inzwischen messen ihn Maschinen. Das Braurezept ist auf Computern gespeichert, die viele Abläufe koordinieren. Brauer überwachen den Brauprozess an zwei Dutzend Bildschirmen. Nach dem Läutern kommt der Hopfen dazu und es wird gekocht. Beim anschließenden Klären sortiert eine Maschine feste Hopfenreste und Eiweißstoffe aus. Die Flüssigkeit, die die Brauer weiterverwenden, nennen sie Würze.

4 Selbstgezüchtet
Mit kühlen elf Grad kommt das künftige Bier im Gär- und Lagerkeller an und bekommt Hefe zugesetzt. Die züchten Mitarbeiter selbst - wie genau, das bleibt natürlich geheim. Die Flüssigkeit gärt hier eine Woche. Das Bier ist aber noch nicht fertig, denn in diesem Zustand würde es laut Lübken nach Schwefel und ranziger Butter schmecken. Nach einer weiteren Woche des Reifens und folgenden zwei Wochen Lagerung bei minus 1,5 Grad ist das Bier schon fast fertig. Es fehlen aber noch zwei Schritte...

5 Algen machen das Bier rein
Um genau zu sein: fossile Kieselalgen. Dieser sogenannte Kiselgur kommt in großen Behältern zum Einsatz, die in einer süßlich riechenden Halle mit unzähligen Metallrohren stehen. Während das Bier durch feine Filter fließt, helfen die Kieselalgen, Hefe und sogenannte Trubstoffe (ja, die schreibt man mit "U") zurückzuhalten. Von den Kieselalgen bleibt nichts im Bier zurück. Nach diesem Vorgang, den die Brauer Filtration nennen, schmeckt das Bier nicht nur besser, sondern ist auch länger haltbar.

6 Endlich drin
Bevor das Bier in die Flasche kommt, werden die angelieferten leeren Pfandflaschen in rasender Geschwindigkeit von Maschinen am Band gespült. Wenn tausende Flaschen über metallene Förderbänder rauschen, dröhnt und klirrt es entsprechend laut in der Halle. Mitarbeiter überwachen den Prozess an den Bändern. Um kaputte Exemplare auszusortieren, durchlaufen alle Flaschen eine weitere Maschine, die mit mehreren Kameras Fotos schießt und die Bilder der Flaschen mit dem digitalen Muster einer intakten Bierflasche abgleicht. In allen intakten Flaschen landet schließlich das frischgebraute Bier. Prost! Geburtstagsparty

Ab 11 Uhr am Sonntagfeiert die Brauerei mit den Gästen auf dem Gelände der Braustätte Süd: Auf der Hauptbühne findet der Fassanstich statt, auf vier weiteren Bühnen gibt es Musik und Unterhaltung, und wer will, kann sich die Produktion zeigen lassen. Für alle, die es genauer wissen wollen, stehen Infostände bereit. Für Kinder gibt es eine Kletterwand und eine Hüpfburg. Weitere Infos gibt es im Netz unter www.bitburger.de 

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