216 Bürger machen in der Südeifel Rendite mit der Sonne

Brimingen/Bitburg · Global denken, lokal handeln: Das ist das Motto der Genossenschaft Südeifel Strom, bei der Bürger die Möglichkeit haben, sich an regionalen Solarenergieprojekten zu beteiligen. Nun ging mit der vier Hektar großen Anlage bei Brimingen das derzeit größte Projekt der Genossenschaft ans Netz - eine Vier-Millionen-Euro-Investition.

 Die bisher größte Investition: Mario Brüders, Volker Becker (beide Vorstand der Südeifel Strom eG) mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Elsen vor der Photovoltaikanlage in Brimingen. TV-Foto: Dagmar Schommer

Die bisher größte Investition: Mario Brüders, Volker Becker (beide Vorstand der Südeifel Strom eG) mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Elsen vor der Photovoltaikanlage in Brimingen. TV-Foto: Dagmar Schommer

Brimingen/Bitburg. "Hier arbeitet die Sonne", sagt Mario Brüders, Vorstand der Bürgergenossenschaft Südeifel Strom und zeigt auf das Feld mit Solarmodulen bei Brimingen. Die Anlage produziert etwa zwei Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr. "Das würde reichen, um den Bedarf von 500 Haushalten zu decken", sagt Brüders. Mit knapp vier Millionen Euro steht in Brimingen die bisher größte Investition der Genossenschaft (siehe Extra). Gebaut wurde die Anlage vom Bürgerservice Trier - ein Integrationsbetrieb, in dem auch Menschen mit Behinderung und Langzeitarbeitslose arbeiten.
Gegründet wurde die Südeifel Strom im Mai 2009 von der ehemaligen Raiffeisenbank östliche Südeifel (jetzt Volksbank Bitburg eG) sowie den Stadtwerken Trier. "Der Ursprung der Idee zu unserer Genossenschaft war, ein nachhaltiges Thema für unsere Region aufzugreifen und damit ein sicheres Investment anzubieten", sagt Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Elsen, der wie auch der Vorstand ehrenamtlich tätig ist. Entstanden ist eine der ersten Energiegenossenschaften in Rheinland-Pfalz. In der Region gibt es noch die Treneg Trier und die Eegon Wiesbaum.
Die Südeifel Strom hat derzeit 216 Mitglieder aus dem Eifel- und Moselraum. "Das sind schon jetzt mehr, als wir bei der Gründung erwartet haben", sagt Vorstand Volker Becker. Die Mitglieder bekamen 2011 für ihre Genossenschaftsanteile eine Rendite von vier Prozent.
Dass der Bund die Förderung von Solaranlagen kürzen will, ist natürlich auch bei der Genossenschaft ein Thema. "Wir werden wohl das ein oder andere Projekt nicht realisieren", sagt Brüders. Zukünftig will sich die Genossenschaft auch an Windkraftanlagen beteiligen und ein Modell zur Direktvermarktung ihres Stroms entwickeln. Für Elsen steht fest: "Mich treibt an, was aus der Eifel für die Eifel zu machen. Das ist eine Alternative zu dem, was bei Großbanken passiert." scho
Extra

Im September 2009 ging auf dem Dach des Raiffeisen-Service-Waren in Badem die erste Anlage in Betrieb (Invest: 170 000 Euro), es folgte das Dach der Grundschule Dudeldorf im Juni 2010 (66 000 Euro), das Dach der Turnhalle der Grundschule in Seffern (29 000 Euro) und die Anlage im Industriepark Föhren (650 000 Euro). Im Juni 2011 ging die Anlage in Idenheim an den Start (900 000 Euro) und nun die in Brimingen (knapp vier Millionen Euro). scho

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