500 000 Euro für den Sonnenberg

Bollendorf · Das Hotel Am Sonnenberg ist seit 45 Jahren ein Familienbetrieb. Immer wieder hat die Familie Nübel das Haus vergrößert. Vor der neuen Saison, die zu Ostern startet, hat sie mehr als 500 000 Euro investiert - in eine neue umweltfreundliche Heizanlage und das hauseigene Schwimmbad.

Bollendorf. Einmal absolute Ruhe. Dazu einen traumhaften Ausblick mit viel Natur. Und ein Wanderparadies, bitte. Dann darf es noch ein bequemes Bett und regionales Essen sein.
Geht es nach den Aussagen von Hermann und Mathilde Nübel, bekommt man all diese Zutaten für einen erholsamen Urlaub in ihrem Hotel Am Sonnenberg. Das Haus liegt ganz oben auf einem Berg über Bollendorf und ist seit 45 Jahren ein Familienbetrieb. Aufgebaut wurde es von Mathilde (70) und Heinz (79) Nübel. Heute arbeiten die beiden Söhne Hermann (46) und Stefan Nübel (50) mit.
Betrieb existiert seit 1968


Der Grundstein für den touristischen Erfolg der Familie liegt nach deren Angaben in einer süßen Versuchung. Nämlich den Kuchen und Torten, die schon der Urgroßvater der Nübel-Söhne zauberte. Alles begann 1968 mit einer "Kaffee- und Kuchenterrasse". Markenzeichen des Hauses ist heute die Apfelschnaps-Mandel-Rosinentorte. Das Rezept wurde seit 1890 von Generation zu Generation weitergegeben. Schon 1972 wurde die Terrasse hinter dem Gebäude um acht Zimmer erweitert. Der große Anbau mit Schwimmbad gesellte sich 1976 dazu. Zuletzt wurde 1992 ein Stockwerk mit fünf Zimmern auf die Terrasse gebaut.
Weil die Ansprüche der Gäste steigen, wurde zwischen November 2013 und Januar dieses Jahres im Haus kräftig gewerkelt und geschuftet. Insgesamt rund 500 000 Euro hat die Familie in ihren seit 1968 bestehenden Betrieb investiert.
Kernstück der Sanierung ist die neue Heizzentrale. Wo vorher zwei Ölheizungen für warme Zimmer sorgten, tut das jetzt eine Gasheizung nebst Blockheizkraftwerk. Das soll gegenüber früher 60 Prozent an Kosten einsparen. Dazu wurden auch alle Leitungen komplett erneuert.
Dann gibt es im Sonnenberg noch ein hauseigenes Schwimmbad. Das Gute daran: Es darf auch von Nicht-Hotelgästen genutzt werden. Dort wurde die Isolierung komplett erneuert. Einen Anstrich gab es auch noch obendrauf. Jetzt kann die Saison starten, die von Ostern bis November geht. Dann sind die 27 Zimmer im Drei-Sterne-plus-Hotel gut ausgelastet. Laut Nübel kommen vor allem Wanderer und Wellnessgäste auf den Berg. "Mit Wellness meine ich auch gutes Essen und Trinken, Ruhe und Natur", sagt er und verweist damit auf eine Besonderheit des Hauses. Das Hotel bietet Produkte der Regionalmarke Eifel an und verarbeitet die Produkte wie Honig und Wild auch in seinen Speiseangeboten. Geöffnet haben das Hotel sowie das Restaurant mit 70 Plätzen an sieben Tagen in der Woche. "Sonntag ist unser Haupttag, da ist hier richtig Betrieb", sagt Nübel.
Nachfolge geregelt


Ihre Söhne seien von Kindesbeinen immer mit dabei gewesen, sagt Mathilde Nübel. "Das Hotel ist unser Lebenswerk. Wir haben auch unsere Freizeit hier reingesteckt", sagt sie stolz.
Bald werden die Söhne komplett in die Fußstapfen der Eltern treten. Sie haben gute Voraussetzungen für den Hotelbetrieb. Beide haben Betriebswirtschaftslehre studiert. Während Hermann Nübel Konditor gelernt hat, absolvierte Stefan Nübel eine Ausbildung zum Koch. Jeder der vier Familienmitglieder hat seine Aufgabe im Betrieb. So ist Mutter Nübel zum Beispiel rund um die Uhr Ansprechpartnerin für die Gäste, während Sohn Hermann für das Marketing zuständig ist und das Backen der Kuchen. "Wir hatten nie schwere Zeiten", sagt Mathilde Nübel, "das hängt an der schönen Natur, den Wandergebieten und der Grenznähe zu Luxemburg."

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