600 000 Euro für Enzradweg und Feuerwehr

Irrel · Die Verbandsgemeinde (VG) Irrel führt ihre Schulden weiter zurück. 2014 sollen 603 000 Euro investiert werden. Größte Ausgabe wird die Fortführung des Enztalradwegs sein.

 Die größte Investition im Haushalt der VG Irrel im kommenden Jahr wird der Ausbau des Enztalradwegs sein. Foto: ADFC

Die größte Investition im Haushalt der VG Irrel im kommenden Jahr wird der Ausbau des Enztalradwegs sein. Foto: ADFC

Irrel. Während SPD und CDU auf Bundesebene zurzeit auf Kuschelkurs sind, werden Moritz Petry, Bürgermeister der VG Irrel (CDU) und Horst Zwank, Sprecher der SPD-Fraktion, in dieser Legislaturperiode wohl keine besten Freunde mehr. Abgesehen von einigen Scharmützeln zwischen den beiden verlief die letzte Sitzung des VG-Rats in diesem Jahr jedoch ruhig.
Im Zentrum standen Haushaltssatzung und Haushaltsplan für 2014. Denn auch wenn die VG Neuerburg und die VG Irrel zum 1. Juli 2014 die neue VG Südeifel bilden, gilt der beschlossene Haushaltsplan bis zum 30. Dezember 2014. Trotzdem können Änderungen durch die neue VG vorgenommen werden.
Der Haushalt der VG Irrel konnte im abgelaufenen Jahr nicht ausgeglichen werden. Dazu fehlen der VG 124 000 Euro. Dennoch zeigte sich Petry mit dem Ergebnis zufrieden: "Ich bin insgesamt mit dem Haushalt zufrieden. Noch zufriedener wäre ich, wenn er ausgeglichen wäre."
Der Kreditbedarf sei relativ gering. Die größte Investition werde der Ausbau des Enztalradwegs sein. Wobei man noch nicht wisse, ob er in 2014 auch umgesetzt werde. Ohne den Radweg investiert die VG Irrel nur 84 000 Euro im kommenden Jahr.
Dieses Geld ist bestimmt für Geräte, die im Bereich des Brandschutzes benötigt werden und für die Ausstattung der Feuerwehr mit Digitalfunk. Dann sind noch Ausgaben geplant für eine Brücke und einen Steg in der Teufelsschlucht.
Dritter Sparhaushalt in Folge


Niko Billen, CDU-Fraktionssprecher, lobte die umsichtige Haushaltsführung der Verwaltung. "Das ist der dritte Sparhaushalt in Folge. Wir haben in den letzten Jahren an vielen Stellschrauben gedreht und leisten uns nur noch die Tourismusförderung und das Schwimmbad. Daran sollte man auch nicht rütteln." Albert Heck von der FWG-Fraktion schloss sich den Ausführungen Billens an.
Horst Zwank (SPD) stellte fest, dass man beim Investitionsvolumen auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen sei, und konnte sich die Spitze nicht verkneifen zu fragen, ob so eine VG überhaupt noch zukunftsfähig sei. "Wir leben von guten Steuereinnahmen und Umlagen. Man darf sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn der Zins erhöht wird."
Gegen die Stimmen der SPD beschloss der VG-Rat Irrel den Haushaltsplan.
DREI FRAGEN AN....
Moritz Petry (38), Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Irrel
Es ist schon fast ein historischer Tag: Vielleicht ist das der letzte Haushalt für die VG Irrel. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?
Petry: Ja. Grundsätzlich ist man mit jeder Verbesserung zufrieden. Ich hätte gerne einen ausgeglichenen Haushalt gehabt. Als ich 2010 in Irrel angefangen habe, waren wir sehr weit davon entfernt. Jetzt kommen wir so langsam in den Bereich, dass wir uns unter Umständen selbst helfen können. Natürlich schmerzt mich dabei die hohe Umlage.

Was soll 2014 in Angriff genommen werden?
Petry: Wir wollen das Defizit durch sparsame Haushaltsführung deutlich reduzieren. Insgesamt reduziert sich der Schuldenstand, weil wir Investitionskredite tilgen. Das Abschmelzen des Eigenkapitals haben wir stark gebremst. Zudem investieren wir maßvoll, speziell in die Feuerwehren und den Enzradweg.

Wird der Haushalt bereits mit der VG Neuerburg abgestimmt?
Petry: Die Kämmerer beider Verbandsgemeinden sind im regen Austausch. Dadurch ist der nötige Informationsfluss von laufenden und investiven Maßnahmen gewährleistet. sn
Extra

Haushalt 2014: Der Schuldenstand Ende 2013 beträgt 3,25 Millionen Euro (Vorjahr: 3,4 Millionen Euro). Ende 2014 rechnet Heinz Nosbisch, Sachgebietsleiter Finanzen, mit rund drei Millionen Euro. Die größten Einnahmen, 3,2 Millionen Euro, generiert die VG aus der Umlage, die mit 47,5 Prozent die höchste im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist. Die Personalkosten sind der größte Posten bei den Ausgaben. Diese steigen von 2,15 Millionen Euro im kommenden Jahr auf etwa 2,215 Millionen Euro. Die Steigerung ist begründet mit Tariferhöhungen und Pensionszahlungen. Für die geplanten Investitionen von 603 000 Euro werden Kredite in Höhe von 225 000 Euro aufgenommen. sn

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