800 Menschen und ein Problem - Bitburger Tafel sucht neue Räume

Bitburg · Die Bitburger Tafel hat ein akutes Raumproblem: Zum einen stößt die derzeitige Lebensmittelausgabe in der Schakengasse an ihre Kapazitätsgrenzen, zum anderen benötigt der Hauseigentümer die Räume in absehbarer Zeit selbst. Die Tafel ist deshalb auf der Suche nach einer neuen Unterkunft.

 Wenige Minuten vor Beginn der Ausgabe sind die Regale gut gefüllt und der Raum noch recht leer. Doch das ändert sich schnell. TV-Foto: Uwe Hentschel

Wenige Minuten vor Beginn der Ausgabe sind die Regale gut gefüllt und der Raum noch recht leer. Doch das ändert sich schnell. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Bitburg. Mittwochvormittag, Viertel vor elf: Vor der Tür warten bereits die ersten Kunden, hinter der Tür herrscht Hektik. Die letzten Vorbereitungen laufen. Gleich öffnet die Ausgabe der Bitburger Tafel. Und dann geht's wieder zur Sache.
Eigentlich ist die Tafel mittwochs von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Doch schon bevor es losgeht, weiß Erika Garçon, Vorsitzende des Vereins Bitburger Tafel, dass es auch diesmal nicht mit diesen drei Stunden hinhauen wird. Denn die Zahl der Tafelkunden wächst. Und das stetig.

Allein im September sind laut Garçon 50 Familien hinzugekommen. Und der größte Teil dieser Menschen waren Flüchtlinge. Gut 200 Familien sind derzeit bei der Lebensmittelausgabe erfasst. Bei durchschnittlich vier Köpfen pro Familie kommt man so auf 800 Menschen. Für die ehrenamtlichen Helfer wird deshalb auch dieser Mittwoch wieder ein langer Tag. Und ein Tag, an dem es zeitweise sehr eng werden wird. Weil die Räume der Tafel inzwischen zu klein sind.

Momentan stehen insgesamt 160 Quadratmeter zur Verfügung. Und darin enthalten sind auch die Quadratmeter des Aufenthaltsbereichs, in dem die Tafelkunden warten, bis sie bei der Ausgabe an der Reihe sind. Vor allem in den Wintermonaten sind die Kunden und auch die Helfer froh, dass sie diesen Raum haben. Doch um die Tafelkunden alle unterzubringen, reicht der Platz schon längst nicht mehr. Zumal ein Teil der Tische und Stühle aufgrund des Platzmangels oft mit Kartons beladen ist. "Wir bräuchten mindestens 200 Quadratmeter", sagt Garçon.

Doch der fehlende Platz ist nicht das einzige Problem. So hat das Haus, in dem die Tafel untergebracht ist, vor einiger Zeit den Eigentümer gewechselt. Und wie die Vorsitzende erklärt, plant der neue Besitzer dort, wo derzeit die Tafel ist, die Einrichtung einer Zahnarztpraxis. Zwar werde diese Praxis womöglich erst in ein, zwei Jahren kommen, sagt Garçon, "doch wir wollen natürlich nicht bis auf den letzten Drücker warten."

Die Tafel sucht deshalb dringend neue Räume. "Was wir bräuchten, wäre ein großes Ladenlokal oder eine Halle", sagt die Vorsitzende, "und das in möglichst zentraler Lage." Denn da die Kundschaft aus dem gesamten Südkreis stamme, kämen auch viele mit dem Bus, fügt sie hinzu. Und deswegen dürfe die Entfernung zum Busbahnhof auch nicht zu groß sein.

Die Tafel sucht aber noch etwas. Und zwar einen Unterstellplatz für ihr Fahrzeug. Das ist aufgrund des am Dach befestigten Kühlaggregats recht hoch und passt deshalb nicht in eine normale Garage. uhe

Wer Räume oder eine Garage anbieten kann oder aber möglicherweise eine Idee hat, kann sich direkt an Erika Garçon wenden. Sie ist dienstags und mittwochs in der Tafel erreichbar (06561/670098) und privat unter 06561/3091, mobil unter 0171/2603106 oder per E-Mail:
bitburger-tafel@gmx.net

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