895 Freunde sollt ihr sein

WOLSFELD. In Wolsfeld entsteht auch dank viel Eigeninitiative ein neuer Rasenplatz nebst Trainingsplatz. Rund 50 000 Euro werden von den drei Sportvereinen aus dem unteren Nimstal aufgebracht.

 Derzeit alles andere als bespielbar: In Wolsfeld entsteht ein neuer Sportplatz.Foto: Harald Jansen

Derzeit alles andere als bespielbar: In Wolsfeld entsteht ein neuer Sportplatz.Foto: Harald Jansen

Der Begriff "Acker" für den Sportplatz Wolsfeld dürfte wohl eine Untertreibung gewesen sein. 1972 angelegt, verwandelte sich der Platz oberhalb von Wolsfeld mit den Jahren zunehmend in ein Wiese, die sich bei Regen in eine Schlammlandschaft verwandelte und die im Grunde genommen nicht mehr bespielbar war. "Vor drei Jahren haben wir deshalb die Initiative ergriffen und sind den Neubau des Sportplatzes angegangen", sagt Reiner Eppers, Vorsitzender des SV Wolsfeld. "Der Platz kostet insgesamt rund 365 000 Euro", sagt Eppers. Das ist eine schier unendlich große Summe für einen kleinen Verein. 40 Prozent der Kosten (rund 146 000 Euro) wurden durch den so genannten goldenen Plan finanziert, über den die öffentliche Hand den Bau von Sportstätten unterstützt. Rund 93 000 Euro entfielen als Anteil auf die Ortsgemeinde Wolsfeld als Besitzerin des Platzes. Weitere 27 000 Euro zahlen die elf Ortsgemeinden, die zum Einzugsbereich der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Nimstal gehören. Auf diese Hilfe aus den Nachbargemeinden ist man in Wolsfeld besonders stolz, zeigt das doch, dass in Sachen Sportplatz Gemeinsinn vor Eigensinn rangiert. Unterm Strich bleiben rund 93 000 Euro übrig, die in Eigenleistung erbracht werden müssen. Doch im Nimstal weiß man sich zu helfen. "Großer Dank gilt Paul Schaefer, der die Pläne für den neuen Platz gemacht hat", sagt Eppers. Zudem kümmerte sich Schaefer um die Kostenrechnung und das Vorbereiten der Ausschreibung für die einzelnen Gewerke. Aber die Verantwortlichen setzten auch auf tierischen Beistand. Dank einer Esel-Lotterie kam ein gehöriges Sümmchen in die Kasse des Vereins (der TV berichtete). Zudem gab es Zuschüsse von einer Sport-Stiftung und der Sparkassen-Stiftung. Mitarbeit war und ist aber weiterhin gefragt, wenn es um den Eigenanteil der Fußballer geht. Ab- und Aufbau des Flutlichts, Zuschaueranlagen, Erstellen der Zäune und Erdarbeiten sind nur ein kleiner Teil der Aufgaben, die ehrenamtlich zu leisten waren und sind. "Im September soll der neue Platz eingesät werden", hofft Eppers, der davon ausgeht, dass das neue Spielfeld im Frühsommer 2005 eingeweiht werden kann. Bis dahin wird die Erste Mannschaft des B-Ligisten der Spielgemeinschaft aus Alsdorf, Niederweis, Wolsfeld und Messerich als SG Alsdorf in Alsdorf spielen.Platz wird um 90 Grad gedreht

Bis zur Einweihung wird sich das Aussehen des Sportplatzes in Wolsfeld noch stark verändern. Der neue Platz wird gegenüber dem bisherigen um 90 Grad gedreht und liegt nun parallel zum Hang. Zudem wurde die bestehende Laufbahn abgerissen. An gleicher Stelle entsteht ein Hartplatz. Außerdem werden eine 50-Meter-Bahn und eine Weitsprung-Anlage gebaut. "Bahn und Springgrube baut der Verein in Eigenleistung", sagt Reiner Eppers, der auf ein gutes Miteinander von Sport und Schule Wert legt. Dieses Miteinander, betont der Vorsitzende des 1932 gegründeten Wolsfelder Vereins, gelte auch für die Zusammenarbeit mit den Partnern in der Spielgemeinschaft im Seniorenbereich und im Bereich der seit gut 30 Jahren bestehenden Jugendspielgemeinschaft. "Unsere drei Vereine haben insgesamt 895 Mitglieder", sagt Eppers. Das sind etwa 32 Prozent der Gesamtbevölkerung in den zwölf Einzugsgemeinden. Aufgrund des großen Rückhalts erhofft sich der Vereinschef auch noch weitere Spenden von Privatleuten und Firmen. Denn angesichts der zu schulternden Summen ist jeder Euro willkommen. Informationen zum Sportplatzbau gibt es im Internet unter der Adresse www.sg-nimstal.de

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