9000 Unterschriften für das Katasteramt

Prüm · Es wird kein einfacher Besuch: Zum ersten Mal seit der Ankündigung, das Vermessungs- und Katasteramt zu schließen, kommt Staatssekretärin Heike Raab nach Prüm. Die Personalratsvorsitzende Gertrud Bayerschen wird ihr eine Liste mit rund 9 000 Unterschriften für die Erhaltung übergeben.

 Im Katasteramt wird bereits die Kundgebung vorbereitet, Unterschriftenlisten und Plakate liegen bereit. TV-Foto: Christian Brunker

Im Katasteramt wird bereits die Kundgebung vorbereitet, Unterschriftenlisten und Plakate liegen bereit. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Die Entscheidung kam aus heiterem Himmel: Im September verkündete das rheinland-pfälzische Innenministerium das Ergebnis der Neuordnung der Vermessungs- und Katasterämter. Der gerade renovierte und um die Mitarbeiter der Außenstelle Bitburg erweiterte Standort Prüm wurde entgegen aller Erwartungen geschlossen.
Proteststurm ebbt nicht ab


Auch rund zweieinhalb Monate nach der Entscheidung ist der Proteststurm nicht abgeebbt. Nun besucht Staatssekretärin Heike Raab am Freitag, 2. Dezember, das Katasteramt. Wie das Innenministerium mitteilt, wird die sie Hintergründe der Reform und deren sozialverträgliche Umsetzung erläutern. Außerdem stehe sie den Mitarbeitern für Fragen zur Verfügung.
Die Prümer Personalratsvorsitzende Gertrud Bayerschen will ihr anschließend die rund 9000 im Eifelkreis und den Nachbargemeinden gesammelten Unterschriften übergeben werden. Dazu ist vor dem Gebäude um 10.15 Uhr eine Kundgebung geplant. "Ich rechne mit 50 bis 100 Teilnehmern", sagt Bayerschen. Angekündigt hätten sich neben der Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy und Landrat Joachim Streit auch Vertreter aus den Verbandsgemeinden Arzfeld und Irrel. "Es ist wirklich gut und wichtig, dass nicht nur Prümer hier sind, sondern Menschen aus dem gesamten Eifelkreis", sagt Bayerschen. "Ich hoffe, dass zumindest unsere Argumente angehört werden", sagt Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm. "Vielleicht führt es ja doch noch einmal zu einem Nachdenken."
Eines der Hauptargumente ist, dass der Standort Daun im Zuge der Bundeswehrreform ohnehin gestärkt wird und nicht - wie im Vorfeld befürchtet worden war - geschlossen wird. Deshalb stößt die Landesregierung mit ihrem Hinweis, dass die gesamtwirtschaftliche Situation in Daun schlechter sei als in Prüm, auf Unverständnis. Zudem sei das Prümer Behördenhaus erst für zwei Millionen Euro saniert und das Katasteramt für rund 300 000 Euro ausgebaut worden, um die Kollegen der Außenstelle Bitburg aufzunehmen.
Hoffnung auf Außenstelle


Als die Schließung verkündet wurde, waren die Anstreicher noch am Werk. Mittlerweile haben neben dem Prümer Stadtrat auch der VG-Rat und der Kreistag Resolutionen für die Beibehaltung des Standorts in Prüm verabschiedet.
Ziel ist, dass zumindest eine zusätzliche Außenstelle bleibt und damit der große Katasteramtsbezirk Westeifel-Mosel besser für die Bürger erschlossen wird.Extra

Die Neuordnung der Katasteramtsbezirke in Rheinland-Pfalz: Mit einem Beschluss des Ministerrats hat die Landesregierung im September eine neue Struktur bei der Vermessungs- und Katasteramtsverwaltung beschlossen. Die Zahl der Ämter sinkt von 23 auf zwölf in dann noch sechs Bezirken. Im neuen Bereich "Westeifel-Mosel" werden die Standorte in Prüm, Trier und Wittlich geschlossen. Betroffen sind davon nahezu 150 Mitarbeiter. Hauptsitz des neuen Bezirks wird Bernkastel-Kues, dazu bleibt Daun als Außenstelle. 3,5 Millionen Euro sollen damit jährlich eingespart werden. ch

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