Abfallwirtschaft

Zum Artikel "Machtwort sorgt für Frust und Freude" und zum Kommentar "Alle Fragen klären" (TV, 13. September) meint dieser Leser:

Mario Hübner fragt in seinem Kommentar, wie die SGD das jährliche Aufkommen der 250 000 Kubikmeter Bauschutt im nördlichen Rheinland-Pfalz ermittelt hat. Er fragt jedoch nicht danach, wie die Befürworter der Deponie auf ihre Mengenangaben kommen. Egal, ob diese oder jene Zahlen stimmen: Sollten nicht tatsächlich erst einmal die Kapazitäten einer bereits vorhandenen Deponie voll ausgenutzt werden, bevor man eine weitere einrichtet? Selbstverständlich hat das Unternehmen Scherer das Recht, die Begründung der SGD Nord, warum sie eine Deponie in Strohn ablehnt, die derzeit ja überhaupt noch nicht offiziell ist, zu erfahren. Ohne Zweifel wird die Behörde dem Antragsteller diese zur gegebenen Zeit zustellen und auch die von Mario Hübner angemahnten noch offenen Fragen klären. Scherer wird an der Entscheidung, wenn sie denn so eintritt, sicher nicht zugrunde gehen. Jedem Unternehmer müsste klar sein, dass alle Investitionen, die er vornimmt, mit einem gewissen Risiko verbunden sind, so auch die bereits getätigten Ausgaben, die in Zusammenhang mit der geplanten Deponie in Strohn stehen. Allen Unternehmen der Gesteinsindustrie sollte aber auch klar sein, dass sich die Zeiten gewandelt haben. Die Bürger sind hellsichtiger geworden. Entscheidungen, nicht nur in Sachen Gesteinsabbau, wie sie noch vor wenigen Jahren zwischen Unternehmertum und Politik getroffen wurden, werden heute von einem Großteil der Bürgerschaft nicht mehr mitgetragen. Dass nun ein Mülltourismus im Landkreis droht, wie es Herr Hübner befürchtet, erschließt sich mir gar nicht. Dann müsste der doch auch jetzt, ohne das es eine Deponie in Strohn gibt, bereits vorhanden sein. Franz-Josef Dosio, Wierschem

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