Abschied aus der geliebten Eifel

Niemals geht man so ganz, um es mit einem Liedtext von Trude Herr zu sagen. Das gilt auch für die letzten beiden Ordensschwestern im Neuerburger Krankenhaus. Heute werden sie verabschiedet. Ihr Dienst geht noch bis zum 31. Mai.

 Ordensschwester Adeltraud Caspers zeigt ihre Steinsammlung. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Ordensschwester Adeltraud Caspers zeigt ihre Steinsammlung. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Neuerburg. (lyv) "In ihrem Ordenskleid der Franziskanerinnen von Waldbreitbach waren sie vertraute Persönlichkeiten im Bild der Stadt", sagt Albert Borrelbach, der seit 12 Jahren den Vorsitz des Fördervereins Marienhaus-Klinik St. Josef Neuerburg innehat.

Schwester Theresa Porten, die beim TV-Gespräch nicht im Hause war, hat dort insgesamt 27 Jahre lang ihren Dienst versehen.

In der Funktion als Krankenhaus- und Konventoberin hat sich Schwester Adeltraud Caspers 18 Jahre lang im Sozialdienst, in der Krankenhaus-Seelsorge und in der Pflegedienstleitung verdient gemacht.

Doch seit der Fusion im Januar mit dem Krankenhaus in Bitburg wusste sie, dass sie gehen muss. Denn die Krankenhausleitung wird zukünftig von dort gesteuert.

"So viele Menschen und auch die Arbeit sind mir ans Herz gewachsen, so dass es mir nicht leicht fällt, Neuerburg zu verlassen", sagt die 73-Jährige.

Zur Ruhe setzen wird sie sich aber nicht. "Bei den Franziskanerinnen übernimmt man so lange eine apostolische Aufgabe, wie die Gesundheit es erlaubt".

Bevor sie in den Orden eintrat - das war vor 49 Jahren - hat sie als Krankenschwester gearbeitet. Sie kommt aus Mosbruch bei Kelberg und hat als Ordensschwester in Bendorf, Gerolstein und Adenau Station gemacht, bevor sie nach Neuerburg kam. "Ich bin der Eifel sehr verbunden mit all ihren Schönheiten".

Eifelsteine, Michael Schumacher und FC Bayern



Das drückt sich bei ihr besonders durch ihre Steinsammlung aus, die sie aus Gerolstein mitbrachte und in einer Vitrine im Eingangsbereich des Konvents aufbewahrt, ergänzt mit Schiefergestein aus Neuerburg.

Neben ihrer Steinsammlung hat die Schwester noch zwei weitere große Hobbys: "Formel I und Fußball!", sagt sie. Ein Bild von Michael Schumacher, "ohne den die Formel I längst nicht mehr so interessant war", hängt deshalb, ein wenig versteckt zwar, an einem Kalender neben der Eingangstür ihres Büros. Und ihr Lieblingsverein im Fußball ist der FC Bayern München.

Aber an erster Stelle stehe das religiöse Leben. Und nun muss sie weg aus ihrer geliebten Eifel, "ins Ausland" sozusagen, nach St. Wendel, wo sie ebenfalls als Konventoberin tätig sein wird.

Doch Adeltraud Caspers ist sich sicher: "Die tiefe Verbundenheit mit der Pfarrei und der Neuerburger Bevölkerung nehme ich als gute Erinnerung mit."

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