Abschlussprüfung mit Helm und Schutzanzug

In Form einer Arbeitsgemeinschaft hat der Kreisfeuerwehrverband Schülern der Theobald-Simon-Schule die Arbeit der Feuerwehr näher gebracht. Das Projekt ist bundesweit einzigartig und wird im nächsten Schuljahr fortgesetzt.

 Wasser marsch! Auf dem Gelände der Feuerwache Bitburg haben die Schüler ihre praktische Abschlussprüfung absolviert. TV-Foto: Jens Klein

Wasser marsch! Auf dem Gelände der Feuerwache Bitburg haben die Schüler ihre praktische Abschlussprüfung absolviert. TV-Foto: Jens Klein

Bitburg. (jk) Was tun, wenn's brennt? 26 Schüler der Theobald-Simon-Schule (TSS) sind in solchen Situation zukünftig alles andere als ahnungslos. Denn sie haben sich in der "Arbeitsgemeinschaft (AG) Feuerwehr" ein ganzes Schuljahr lang zwei Stunden pro Woche mit Theorie und Praxis des Feuerwehr-Alltags beschäftigt.

Beim praktischen Abschlusstest mussten die Jugendlichen gleich zwei Gefahren-Situationen bewältigen. Neben einem angenommenen Garagenbrand hatten die Ausbilder auch einen Verkehrsunfall simuliert, bei dem eine Person unter ein Auto geraten war und geborgen werden musste.

"Die Jungs sind in einem schwierigen Alter, aber insgesamt haben sie gut mitgemacht", sagt Manfred Burbach, einer von insgesamt zehn Ausbildern, die an dem Projekt beteiligt waren. Rechtsgrundlagen gehörten dabei genauso zum Programm wie der Umgang mit gefährlichen Stoffen oder ein Erste-Hilfe-Kurs, der in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz durchgeführt wurde.

12 000 Euro in Projekt investiert



"Gerade die praktische Ausrichtung hat die Leute in besonderer Weise gereizt", erklärt der Schulleiter der TSS, Friedrich Probson. Er habe das Projekt unterstützt, weil dadurch das Ehrenamt gestärkt werde und man gleichzeitig dem Nachwuchsproblem der Feuerwehren begegnen könne. Letzteres ist auch das erklärte Ziel des Kreisfeuerwehrverbands, von dem das Konzept entwickelt wurde. "Wir müssen neue Wege gehen", sagt Edmund Schlöder, Projektleiter und ehemaliger Vorsitzender des Verbands. Neuland wird mit der AG tatsächlich betreten. Zumindest handelt es sich offenbar um ein deutschlandweites Pilotprojekt. Dennoch wurde die parallel zu einigen Wahlpflichtfächern angebotene "AG Feuerwehr" von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier genehmigt.

Rund 12 000 Euro mussten für das Projekt im ersten Jahr investiert werden, weil die Teilnehmer zunächst eine Erstausstattung mit Helmen, Handschuhen, Stiefeln und Schutzanzügen benötigt haben.

Für das kommende Schuljahr, in dem die AG ebenfalls angeboten wird, entstehen etwa 4000 Euro Kosten. Bisher haben Sponsoren sowie die Feuerwehrstiftung Bitburg-Prüm die finanzielle Last gestemmt, während die Ausbilder ehrenamtlich gearbeitet haben. Laut Schlöder wird das auf Dauer jedoch nicht funktionieren. "Es muss in die Richtung laufen, dass die Kommunen es finanzieren", sagt er.

Für die Freiwillige Feuerwehr Bitburg sowie die Kollegen in einigen Ortsgemeinden hat sich der Aufwand gelohnt: Laut einer Umfrage unter den Schülern sind 17 der 26 Teilnehmer einer Feuerwehr beigetreten oder haben dies geplant.

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