Abteihof ist kein Dorfgemeinschaftshaus

Das Haus Eckertz in Bollendorf soll dieses Jahr als Tourismuszentrale der Verbandsgemeinde Irrel neu eröffnet werden. Über den Namen für die Einrichtung und ihre Nutzung hat der Gemeinderat mit Bürgern gesprochen.

Bollendorf. Die Raumaufteilung im Haus Eckertz, das künftig Abteihof heißen wird, steht so weit fest: Das Gebäude, das einst als Verwaltungssitz der Abtei Echternach diente, bekommt eine Tourist-Info im Erdgeschoss, Büros für die Verwaltung im ersten Stock und einen Tagungsraum im zweiten Stock. Doch wer darf den nutzen? Bei der Sitzung des Bollendorfer Ortsgemeinderats am Mittwochabend haben sich einige Bürger danach erkundigt, ob auch Bollendorfer Vereine oder Privatpersonen die neuen Räume der Gemeinde für Feiern oder ähnliche Gelegenheiten nutzen können.
Doch für Privatfeiern gibt es vonseiten der Ortsgemeinde ein klares Nein: "Das Haus ist nur für touristische Zwecke gedacht, und unter dieser Voraussetzung ist es auch finanziell gefördert worden", erklärte Ortsbürgermeister Hermann Schmitz. Von den insgesamt 920 000 Euro für den Umbau kommen 65 Prozent aus Fördertöpfen der EU und des Landes Rheinland-Pfalz. "Wenn wir das Haus anders nutzen als angekündigt, könnte es sein, dass wir Fördermittel zurückzahlen müssen", sagt Schmitz.
Ob das Haus Eckertz von Vereinen genutzt werden kann, beispielsweise für Jahreshauptversammlungen, will Moritz Petry, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Irrel, in einem Gespräch mit dem Land noch ausloten. Fest steht nur: "Das Haus Eckertz ist kein Dorfgemeinschaftshaus", sagt Petry. Er und Schmitz haben dennoch betont, was für ein großer Gewinn der Abteihof für den Tourismusstandort Bollendorf sei.
Weil die Ortsgemeinde Bollendorf keinen ausgeglichenen Haushalt für 2012 vorweisen kann, hat der Ortsgemeinderat die Grundsteuern von 400 auf 420 Punkte erhöht. Die Gemeinde rechnet mit Mehreinnahmen von etwa 8630 Euro. Pro Hausbesitzer in Bollendorf seien das etwa zehn Euro mehr im Jahr, sagt Ortsbürgermeister Hermann Schmitz. slg

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