Achtsam sein

Was hast du eigentlich gerade gesagt?" Diesen Satz haben wir wohl schon x-mal geäußert oder gehört. Und das wohl gar nicht so selten.

Dabei zeigt er aber etwas an, was uns immer wieder passiert und was wir häufig tun: Wir leben nicht im Hier und im Jetzt, sondern eilen mit unseren Gedanken in die Zukunft voraus oder hängen der Vergangenheit hinterher.
Und dabei verpassen wir das Hier und das Jetzt. Denn entgegen unserer Annahme können wir nur die Gegenwart gestalten. Das Alte ist vergangen und lässt sich nicht mehr ändern. Die Zukunft ist noch nicht und lässt sich nicht im Voraus beeinflussen. Das einzige, was uns bleibt, das ist die Gegenwart.
Es lohnt sich also, in der Gegenwart zu bleiben. Der Satz: "Entweder tue die Dinge ganz oder gar nicht" geht in die gleiche Richtung. Nur wenn wir ganz bei einer Sache sind, wenn wir uns ganz ihr widmen, nur dann legen wir alle Sorgfalt und all unser Können in sie hinein und nur dann erleben wir sie auch ganz.
Sich nur einer Sache zu widmen ist aber nicht die Botschaft unserer Zeit: Multitasking, das Tun vielerlei Dinge gleichzeitig, das ist das, was heute hoch im Kurs steht. Das Springen der Aufmerksamkeit mag einigen Wenigen wirklich gegeben sein, die Mehrzahl von uns verzettelt sich dabei meistens.
Dabei ist es gar nicht so leicht, immer bei der Sache zu bleiben. Aber das erste, was uns dabei helfen kann, ist der feste Vorsatz, es auch zu wollen. Jetzt koche ich und sonst nichts. Jetzt telefoniere ich und sonst nichts. Jetzt sitze ich am Schreibtisch und sonst nichts.
Sich einfach einmal nur eine Aufgabe vorzunehmen und bei ihr konsequent zu bleiben, das kostet "nur" ein wenig Disziplin und wir gewinnen einen erstaunlichen Grad an erhöhter Zufriedenheit bei der Erledigung unserer Arbeiten. Versuchen wir es einmal, es lohnt sich!
Pater Klaus-Peter Backes CM (Vinzentiner)
Kooperator in der
Pfarreiengemeinschaft Bleialf

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