Advent, Advent: Vier Ideen, damit das Stadtherz brennt - Was sich Bitburgs Bürgermeister Joachim Kandels für die Innenstadt wünscht

Bitburg · Bei einem Adventsspaziergang erzählt Bürgermeister Joachim Kandels, was er sich für die Innenstadt wünscht. Seine vier Kerzen, von denen er sich Licht und Freude im Herzen der Stadt verspricht: der Abschluss der Großbaustelle am Spittel, neue Spielplätze, eine Entscheidung zum Ring und ein Fest, das die Stadt in Atem hält.

Bitburg. Gemütlich ist es nicht. Ein nass-kalter Tag in novembergrau. Ein bisschen Wärme und Licht wären schön für Bitburg. Das denkt auch der Bürgermeister, während er sich seinen Mantel überwirft und sich raus aus dem Rathaus auf einen Adventsspaziergang zu seinen vier größten Wünschen für die Innenstadt begibt. Vier Ideen und Projekte, deren Vorbereitung jetzt in vollem Gange sind und die noch in der ersten Jahreshälfte 2015 für Licht, Glanz und mehr Behaglichkeit sorgen sollen. Ganz so, wie die vier Kerzen auf dem Adventskranz.

Mehr Platz zum Spielen: Die Verwaltung arbeitet an einem Konzept für die gut 40 Spielplätze in der Stadt. Ziel ist es, einerseits die Zahl der Spielplätze aus Kostengründen zu senken und andererseits, die Plätze, die bleiben, besonders schön zu gestalten. Fest steht: Der Spielplatz am "Konrad", wie der Brunnen im Adenauer-Park heißt, soll ausgebaut werden. "Wir stellen uns das als Kooperationsprojekt von Stadt, Gewerbetreibenden und Privatleuten vor, ähnlich wie das ja auch bei der Brunnensanierung geklappt hat", sagt der Bürgermeister und ergänzt: "Dieser Platz wird so gut angenommen, dass wir da mit neuem Spielgerät für jüngere und ältere Kinder nachlegen wollen." Ein Wunsch von ihm ist, dass es dort auch "irgendeine Art von Gastronomie" im Sommer gibt - etwa ein Biergarten, der von einem Getränkewagen aus bewirtet wird.
Auch in einer weiteren Grünanlage soll sich was tun: Im Maximiner Wäldchen wird es ab 2015 weniger Bäume, mehr Licht und auch einen Spielplatz geben. Kandels erklärt: "Das ist ein so zentraler kleiner Park, der aber so, wie er im Moment ist, leider keine Aufenthaltsqualität bietet." Beim Spielplatzkonzept sollen auch die Bürger beteiligt werden.

Mehr Leben im Zentrum: "Ich freue mich, wenn der Spittel im Mai fertig wird. Ich wünsche der Innenstadt, dass sie nach dieser Großbaustelle für eine Weile mal von Bauarbeiten verschont bleibt", sagt Kandels. Die Stadt will den Platz mit einem Wochenmarkt beleben. "Mein Wunsch ist, dass dort, wenn erst mal das Wasser plätschert, die große Platane steht und die Gastronomie eröffnet hat, sich die Menschen gerne am Spittel aufhalten und dieser Platz zu einem Anziehungspunkt wird." Zu den kritischen Bemerkungen einiger Bitburger, denen der Neubau zu massiv erscheint, sagt Kandels: "Man sollte bei solchen Projekten warten, bis sie fertig sind. Es gab anfangs auch Kritik an der Stadthalle, dem neuen Edeka oder dem Geschäftshaus Belwo an der Römermauer - und inzwischen gefallen die Gebäude fast allen."

Mehr Sicherheit beim Fahren: Dass der Ring zum Thema wird, ist fast unausweichlich - führt doch auch der Spaziergang durch die Stadt in Teilen am Innenstadtring entlang. "Meine Hoffnung ist, dass wir nächstes Jahr eine Entscheidung treffen, die eine breite Akzeptanz findet und wir die ganze Diskussion noch mal auf eine sachliche Ebene gehoben bekommen", sagt Kandels, der selbst mit dem Ring gut zurechtkommt, aber sich auch nicht grundsätzlich gegen einen Rückbau wehrt: "Entscheidend werden die Unfallzahlen sein."

Mehr Feste zum Feiern: An der Stadthalle macht der Bürgermeister zum letzten Mal vor seiner Rückkehr ins Rathaus Halt: "Hier fällt am 2. Januar mit dem Neujahrskonzert der Jungen Philharmonie Köln der Startschuss für das Jubiläumsjahr." Gefeiert wird die erste urkundliche Erwähnung Bitburgs im Jahr 915 - also eine 1300-Jahr-Feier. Für den Bürgermeister ist das weit mehr als ein voller Terminkalender vom Neujahrskonzert über Ausstellungseröffnungen, den Kultursommer Rheinland-Pfalz und den besonderen Festumzug zum Folklore-Festival mit Römerlager: "Ich wünsche mir, dass das Festjahr für die ganze Stadt einen Schub bringt, das Wir-Gefühl gestärkt wird, Vereine und Bürger Freude haben, sich zu beteiligen und sich die Bitburger überraschen lassen, was hier alles möglich ist."
Was ist Ihr Wunsch für Bitburg? Mailen Sie uns Ihre Idee in wenigen Sätzen an eifel@volksfreund.de (bitte Name und Wohnort dazu schreiben).Extra

Der Adventskranz wurde 1839 von dem evangelisch-lutherischen Theologen und Erzieher Johann Hinrich Wichern (1808-1881) in Norddeutschland eingeführt. Wichern soll in einem alten Bauernhaus arme Kinder aufgenommen haben. Da die Kinder während der Adventszeit ständig fragten, wann endlich Weihnachten sei, baute er aus einem alten Wagenrad einen Holzkranz mit 20 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen als Kalender. Etwa hundert Jahre später gab es den Kranz auch in katholischen Gegenden. Der Kreis symbolisiert die mit der Auferstehung verbundene Ewigkeit des Lebens, das Grün der Zweige steht für die Hoffnung und das Leben und die Kerzen sind Zeichen für die Zunahme des Lichtes als Ausdruck der steigenden Erwartung der Geburt Jesu Christi, dem "Licht der Welt. scho

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