Ärger um sich häufende Hundehaufen

Bitburg · Sie liegen in Grünanlagen, auf Spielplätzen und in der Fußgängerzone - die unappetitlichen Hundehaufen der mehr als 650 Vierbeiner in Bitburg. Und darüber sind die Bitburger verärgert. Bei der Stadt gehen zahlreiche Beschwerden ein. Der TV hat sich auf die Pirsch gemacht.

Bitburg. Vielleicht kennen Sie das? Sie parken ihr Auto, öffnen die Tür, steigen schwungvoll aus … und landen mit dem Fuß mitten in einem frischen stinkenden Hundehaufen. Der Ärger ist groß, denn eigentlich braucht der Schuh eine Dusche, um von den miefenden Fäkalien befreit zu werden. Das ist nur ein mögliches Szenario, dass die Bitburger derzeit ärgern könnte. Die haben sich nämlich nach Angaben der Stadtverwaltung jüngst des Öfteren wegen Tierfäkalien beschwert. Auch die Landschaftsgärtner des städtisches Bauhofs müssen sich mit den sich häufenden Haufen abgeben. Dino Gavilli, Chef des Gärtnerteams, sagt: "Wir ärgern uns nahezu täglich über die Hinterlassenschaften." Richtig unzumutbar seien die Hundehaufen für die Leute, die die städtischen Grünanlagen mähen. "Ihnen fliegt das Zeug quasi um die Ohren. Das ist einfach eklig", findet Gavilli. Laut Stadtpressesprecher Werner Krämer seien besonders von Anwohnern an der Römermauer und am Maximiner Wäldchen Beschwerden eingegangen. "Die wurden aber nicht gezählt", erklärt Krämer. Dass die dreisten Hundebesitzer erwischt werden, passiere nur höchst selten. Schließlich würden sie in der Regel die Hinterlassenschaften liegen lassen, wenn sie unbeobachtet seien. "Deshalb kommt es nur ganz selten dazu, dass jemand erwischt wird", so Krämer. Auf frischer Tat ertappt erwartet das Herrchen ein Bußgeld nach Gefahrenabwehrverordnung der Stadt Bitburg. So heißt es dort: "Haustiere sind von Kinderspielplätzen, Brunnen, Weihern und Wasserbecken fernzuhalten." Und: "Der von einem Hund innerhalb der bebauten Ortslage verursachte Kot muss seitens des Hundeführers und Hundehalters unverzüglich ordnungsgemäß entsorgt werden." Das Vergehen kann mit einer Geldbuße bis zu 5000 Euro geahndet werden. Das sei natürlich hoch gegriffen, so Krämer. Bisher seien noch keine Geldbußen erhoben worden. Doch der Besitzer müsse mit mindestens 50 Euro Strafe rechnen, sagt der Pressesprecher.So ein Haufen kann also ganz schön teuer werden. Richtig so, findet Gavilli. Seine unangenehmste Erinnerung: "Ich habe in der Fußgängerzone die Blumenkübel bepflanzt und mitten in einen Haufen Kot gegriffen." Weil die Kübel rund 50 Zentimeter hoch sind, stellt sich die Frage, wie das sein kann. Gavilli: "Die Besitzer heben ihre Hunde einfach hoch und setzen sie in die Kübel hinein." Auf die Frage, ob er die dreisten Hundeherrchen anspreche, antwortet Gavilli: "Die Leute werden oft frech und sagen, ich solle ruhig sein. Schließlich würden sie Hundesteuer zahlen." In Parks stehen Automaten

Dabei wird den Herrchen der rund 650 Hunde in der Stadt die Entfernung der Hinterlassenschaften leichtgemacht. Krämer: "Seit Mitte 2007 bestücken wir die städtischen Parkanlagen mit Automaten, an denen Tüten zur Entsorgung von Kot gezogen werden können." Das werde auch angenommen. Kontrolliert und, wenn nötig, aufgefüllt werden die Behälter bei den dreimal wöchentlichen Reinigungen der Grünanlagen. Außerdem könne jeder einen Beutel mitnehmen, wenn er seinen Vierbeiner Gassi führt. Gavilli: "Den Hundehaufen liegen lassen muss doch nicht sein. In Bitburg braucht man nur 500 Meter zu gehen und ist schon im Grünen." MRAMeinung

Ein bisschen Rücksicht bitte!Wenn jeder Bitburger einfach seinen Müll auf die Straße werfen würde anstatt in die dafür vorgesehenen Müllbehälter, würde sich hier schnell niemand mehr wohlfühlen. Zum Glück tut das ein Bürger mit gesundem Menschenverstand nicht. Schließlich nimmt er Rücksicht auf seine Mitmenschen. Genauso verhält es sich mit den Tierfäkalien. Ließen die Herrchen und Frauchen aller in Bitburg gemeldeten 650 Vierbeiner die Hinterlassenschaften ihrer Tiere einfach liegen, wäre die Stadt eine einzige große Tretmine. Gott sei Dank sind es nur einige, die sich nicht um das Gemeinwohl scheren. Die egoistisch darauf beharren, mit der Zahlung der Hundesteuer sei alles abgegolten. Doch hier geht es nicht um Steuern und die Wünsche des Einzelnen. In einer Gemeinschaft sollten sich alle an bestimmte Regeln für Ordnung und Sauberkeit halten. m.radics@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort