Auf der Eifelstrecke fallen viele Züge aus Ahnungslos am Bahnsteig

SPEICHER · Aufgrund der unwetterbedingten Sperrung der Strecke zwischen Kyllburg und Erdorf fallen viele Züge aus. Doch nicht nur auf den Schienen hakt es ...

 Wann in diesen Tagen Züge in Speicher ankommen und den Bahnhof wieder verlassen, erfahren Reisende oft erst kurzfristig oder zu spät.

Wann in diesen Tagen Züge in Speicher ankommen und den Bahnhof wieder verlassen, erfahren Reisende oft erst kurzfristig oder zu spät.

Foto: Uwe Hentschel

  Einen festen Fahrplan für die Eifelstrecke gibt es nicht. Das heißt: Es gibt zwar einen, aber der hat keine Gültigkeit. Grund dafür ist der Zwischenfall am Wilsecker Tunnel. Vor einer Woche ist dort ein Regionalzug in eine Schlammlawine gefahren. Seitdem laufen an der Tunnelausfahrt die Reparatur- und Bergungsarbeiten. Und das voraussichtlich laut Bahn noch mindestens zwei bis drei Wochen. So lange bleibt die Eifelstrecke zwischen Kyllburg und Bitburg-Erdorf gesperrt. Die Züge aus Köln fahren also nur bis nach Kyllburg und von dort wieder zurück. Und Gleiches gilt für das Teilstück zwischen Erdorf und Trier. Auch dort pendeln die Züge nur hin- und her. Was zur Folge hat, dass der eigentliche Fahrplan derzeit keine Gültigkeit hat. Diese Erfahrung hatten in den vergangenen Tagen auch Rudolf Mayer aus Speicher gemacht. Mehrfach hat sein Sohn morgens am Bahnhof gestanden, um mit dem Zug nach Trier in die Schule zu fahren. Doch der Zug kam nicht. Weder am Montag, noch am Dienstag und auch nicht am Mittwoch. Dass Züge ausfallen, dafür hat Mayer Verständnis. Worüber er sich aber ärgert, ist zum einen der Informationsfluss und zum anderen die Tatsache, dass viele Züge in den vergangenen Tagen gestrichen wurden, ohne Ersatz anzubieten.

„Die Bahn hat überhaupt kein Konzept“, sagt er. „Die Schüler stehen am Bahnhof und warten vergeblich auf einen Zug“, kritisiert er. „Keiner weiß, wann und ab wo welche Züge fahren, und Ersatzbusse fehlen auch“, so Mayer. Beim Verkehrsverbund Region Trier (VRT) ist man sich der Problematik durchaus bewusst. Wie VRT-Sprecherin Karin Besel auf Anfrage erklärt, hängt es auch damit zusammen, dass aufgrund der Sperrung deutlich mehr Züge eingesetzt werden müssten, dafür aber nicht genügend Personal vorhanden sei. So seien die Lokführer, die auf der Eifelstrecke unterwegs seien, auch speziell für diese Trasse ausgebildet, weshalb es schwierig sei, Ersatz zu finden. Hinzu komme, dass die Züge auf beiden Seiten des Tunnels ungleich verteilt seien. So gebe es derzeit auf der Bitburger Seite nur zwei Züge, die jetzt permanent zwischen Erdorf und Trier hin- und herpendelten, während auf dem Abschnitt zwischen Kyllburg und Köln deutlich mehr Fahrzeuge unterwegs seien. Es sei aber geplant, zusätzliche Regionalzüge über die Rheinstrecke nach Trier zu schaffen.

 „Das Ganze ist ein organisatorischer Kraftakt“, erklärt die VRT-Mitarbeiterin. Die Bahn versuche alles, um das Problem in den Griff zu bekommen, sagt Besel, die allerdings auch Mängel in der Kommunikation und im Informationsfluss einräumt. „Ich kann den Ärger der Kunden durchaus verstehen“, so Besel. Erklärtes Ziel sei es aber, ab kommendem Montag einen festen und gültigen Übergangsfahrplan für die gesamte Eifelstrecke zu haben.

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