Militär Die Airbase Spangdahlem: Wo die US Air Force die Eifel geprägt hat

Spangdahlem · In der Nähe des kleinen Dorfs Spangdahlem in der Eifel befindet sich ein bedeutender Stützpunkt der US-amerikanischen Luftwaffe. Derzeit ist hier der 52. Fighter Wing der US Air Force stationiert.

Abflug auf der Airbase Spangdahlem.

Abflug auf der Airbase Spangdahlem.

Foto: Spangdahlem Air Base

Wann wurde die Spangdahlem Air Base gegründet?

Im Jahr 1951 begann die französische Besatzung mit dem Bau eines Flugplatzes in Spangdahlem, der 1953 fertiggestellt wurde. Ab 1968 folgte dann eine dreijährige Übergangszeit, bis im Jahr 1971 schließlich der 52. Tactical Fighter Wing der US Air Force – 1991 in 52. Fighter Wing umbenannt – in Spangdahlem stationiert wurde. Nachdem im Jahr 1994 die Bitburg Air Base geschlossen worden war, erfolgte auch die Verlegung der 53. Flugstaffel und der 606. Radarüberwachungseinheit nach Spangdahlem. Der 53. Fighter Wing wurde 1999 aufgelöst und 2021 in den USA in der Joint Base Andrews in Maryland neu formiert, die Radarüberwachungseinheit jedoch hat bis heute in der Eifel Bestand.

Wie groß ist die Air Base in Spangdahlem?

Der US-Luftwaffenstützpunkt in Spangdahlem ist rund 5,2 Quadratkilometer groß (1282 Acres). Auf dem Gelände leben und arbeiten etwa 5000 Militärangehörige, die aktiv im Dienst sind. Hinzu kommen noch circa 7000 Familienangehörige. (Stand: 2022)

Wo liegt Spangdahlem in der Eifel?

Das kleine Dorf Spangdahlem mit seinen gerade mal 800 Einwohnern befindet sich in der Nähe der Städte Bitburg und Wittlich im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Auch die bundesweit bekannte Römerstadt Trier ist nur eine gute halbe Stunde mit dem Auto entfernt.

Was ist in Spangdahlem stationiert?

Die Spangdahlem Air Base gehört zur USAFE, der United States Air Force in Europe, deren Hauptsitz sich in Ramstein in der Nähe von Kaiserslautern befindet. Neben den in Spangdahlem tätigen US-amerikanischen Militärangehörigen und deren Familien arbeiten auch etwa 800 deutsche Angestellte auf dem Gelände. Zur Air Base gehören mehr als 500 eigene Gebäude, eine Start- und Landebahn für Flugzeuge und ein parallel dazu verlaufender Taxiway, der ebenfalls in Notsituationen als Start- und Landebahn genutzt werden kann. Darüber hinaus verfügt der Luftwaffenstützpunkt über 90 separate Flugzeug-Shelter. Zur Hauptaufgabe der in Spangdahlem stationierten Militärs gehört es, im Konfliktfall sogenannte SEAD-Missionen auszuführen, also die Unterdrückung und Zerstörung generischer Luftverteidigung, wie auch die Website der Airbase Spangdahlem erklärt. Damit zählt der 52. Fighter Wing der Air Base Spangdahlem zu einer der Schlüsseleinheiten, was die Interessen der US Air Force und der NATO betrifft.

Wie hat sich der US-Stützpunkt in Spangdahlem entwickelt?

In der Eifel gehören die Amerikaner seit nunmehr 50 Jahren fest zur Region und haben die dortige Kultur maßgeblich mitgeprägt. Die deutsch-amerikanische Freundschaft bedeutet den Einwohnern des Landkreises Bitburg-Prüm sehr viel, nicht nur deshalb, weil die US-Amerikaner nach dem Krieg geholfen haben das Land wiederaufzubauen. Der Austausch und die Unterstützung auch während des Kalten Krieges konnten dazu beitragen, „Frieden, Freiheit und Sicherheit in Europa zu erhalten“, wie auf der Webseite des Landkreises Bitburg-Prüm zu lesen ist. In welchem Maße die Bewohner der Eifel und die US Air Base miteinander verwachsen sind, zeigt auch das lokale Programm „Support an Airman“. Bei diesem geht es darum, dass junge US-amerikanische Soldaten in deutsche Familien integriert werden. Auch werden für junge amerikanische Familien dabei deutsche Ansprechpartner vermittelt, die bei der Bewältigung von Alltagsproblemen und Behördengängen helfen.

Welche Bedeutung hat die Spangdahlem Air Base für die regionale Wirtschaft?

Allein die Tatsache, dass der US-Stützpunkt in Spangdahlem auf der Webseite des Landkreises Bitburg-Prüm als „Kulturgut“ bezeichnet wird, macht deutlich, wie wichtig die Amerikaner für die Eifelregion sind. Dies betrifft nicht nur den Austausch auf menschlicher Ebene vor Ort, die rund 12.000 US-Bürger beeinflussen auch die Wirtschaft maßgeblich. Die Spangdahlem Air Base hat direkt und indirekt viele Arbeitsplätze hervorgebracht, wobei rund 200 Millionen Euro Kaufkraft in der Region verbleiben. Darüber hinaus waren in den vergangenen Jahren etwa 1000 Unternehmen für den Luftwaffenstützpunkt tätig.

Vor diesem Hintergrund haben sich im Jahr 2003 einige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammengeschlossen und den "Host Nation Council Spangdahlem e.V." gegründet, um dafür zu sorgen, dass die Spangdahlem Air Base auch in Zukunft fortbestehen kann – denn immer wieder wurden in der Vergangenheit von verschiedenen Seiten Stimmen laut, die eine Umstrukturierung oder gar Auflösung des Standorts forderten.

Der Verein weist im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit kontinuierlich auf die enorme Bedeutung der Air Base hin, zum einen in ihrer Funktion als Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber, zum anderen als deutsch-amerikanische Begegnungsstätte zur Vertiefung der internationalen Freundschaft.

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