Alaaf, Helau, Dajöhh und Juch-Hei
Prüm/Stadtkyll/Jünkerath/Waxweiler · Auch wenn das närrische Treiben am Elften im Elften in der Eifel nicht ganz so wild ist wie in den karnevalistischen Hochburgen am Rhein: Am Mittwoch beginnt auch hier die fünfte Jahreszeit. Bis zum Advent wird dann immer wieder geschunkelt, gesungen und gelacht.
Prüm/Stadtkyll/Jünkerath/Waxweiler. Die Kürbisse der letzten Halloweenparty sind noch nicht verrottet, die Martinslaternen noch nicht alle gebastelt, da steht bereits das nächste Brauchtumsfest vor der Tür - in nur einer Woche beginnt am Elften im Elften die fünfte Jahreszeit - für manche immer wieder überraschend, für andere lange herbeigesehnt.
Noch vor dem Jahresende feiern Jecken zwischen Rhein und Maas - und eben auch in der Eifel - einmal kurz den offiziellen Auftakt der Session, richten bis Ende November in den Vereinen und Gesellschaften die ersten Proklamationen und kleineren Vereinsfeste aus, um sich dann wieder der besinnlicheren Adventszeit zuzuwenden. Höchste Zeit also, um kurz einen närrischen Blick auf die ersten Wochen der Session 2015/2016 zu werfen.
Vorbildlich zeigen sich einmal mehr die Jünkerather Kylltalnarren. Pünktlich zum Sessionsbeginn und damit genau nach dem traditionellen karnevalistischen Zeitplan stürmen sie am Mittwoch, 11. November, ihr Vereinslokal Schmengler-Bohlen. Sie leisten sich aber die Freiheit, nicht bereits am Morgen mit dem Schunkeln zu beginnen, sondern erst 19.11 Uhr.
Wenige Kilometer westlich gönnen sich die Karnevalsfreunde Stadtkyll "Dajöhh" noch zwei Ruhetage, bis es auch dort richtig losgeht. "Diejenigen, die am elften elften frei haben, reisen meist nach Köln, am Tag selber haben wir so nichts geplant, aber schon zwei Tage drauf geht es auch bei uns los", sagt die Vorsitzende Verena Bernardy.
Und damit starten die Stadtkyller am Freitag, 13. November, etwas früher als sonst in ihren Kneipenkarneval. Eigentlich beginne der meist erst im neuen Jahr; weil es aber in der geliebten Gaststätte En d'r Burg einen Betreiberwechsel gebe, habe man den Termin vorgezogen. "Unsere Wirtin Baffy ist eine Institution. Sie hört leider Ende des Jahres auf. Mit der Kneipe geht es zwar weiter, aber einmal wollten wir zum Abschied noch mal mit ihr Karneval feiern", sagt Verena Bernardy. Das Abschiedsschunkeln beginnt um 20.11 Uhr.Proklamationen vor dem Advent
Die Karnevalsgesellschaft Waxweiler begrüßt wiederum am Samstag, 14. November, die fünfte Jahreszeit - dafür aber gleich mit der Proklamation des Prinzenpaars. Um 20.11 Uhr werden im Bürgerhaus die neuen Tollitäten vorgestellt - unterstützt von den Garden des Vereins, der "Kamelle Kapelle" und ab 22 Uhr von DJ Wood Worker.
Noch etwas länger müssen sich die Karnevalisten in Prüm gedulden. "Wir haben einmal versucht, den elften elften als Auftakttermin zu etablieren. Das wollte aber nicht klappen, und es wurde nie richtig angenommen", sagt Berthold Thies, Vorsitzender der Prümer Karnevalsgesellschaft. So verzichten die Abteistädter auf ein Auftaktfest und setzen weiter auf ihre frühe Proklamationsfeier. Zumindest gehe es damit gleich mit einem Höhepunkt los, sagt Thies. Am Am Sonntag, 22. November, werden pünktlich um 11.11 Uhr die neuen Regenten in der Karolingerhalle inthronisiert. "Mit einem kleinen karnevalistischen Programm geht es los - bei freiem Eintritt", sagt er.
Nach guter, in den 1990er-Jahren eingeführter Tradition gibt es in der bald anbrechenden Session übrigens eine kleine Besonderheit.
Mit Karin Hafner als Prinzessin, der Jungfrau Irmgard Theres-Leiwer und dem Bauern Manuela Moll - ja, die männliche Form ist hier die offizielle korrekte Bezeichnung - übernimmt wieder ein Damen-Dreigestirn die närrische Regentschaft über die Karolingerstadt. "Warum? Ganz einfach, wir sind ja eh sehr flexibel und legen nicht förmlichen Wert auf die Einhaltung von Prinzenpaar-Regularien - langsam hat es sich aber etabliert, dass in Schaltjahren die Damen das Zepter führen", sagt Thies.
fastnacht.volksfreund.de
