Buchtipp Aliens, Menschenhändler und die Trierer Unterwelt
Vor zwei Jahren hat der Thalfanger Krimiautor Michael Vieten im Trierischen Volksfreund das Thema seines nächsten Krimi angerissen. Es gehe um Menschenhandel, war im August 29018 in der Zeitung zu lesen.
Eineinhalb Jahre später ist das Buch auf dem Markt. Menschenhandel? Wer auf den ersten Seiten von das „Das Mädchen aus einer anderen Welt“ unterwegs ist, wird zunächst auf eine andere Fährte geführt. Da ist die Rede von Menschen „mit riesigen Augen ohne Pupillen. Kein Mund und keine Nase. Keine Haare auf dem Kopf.“ Und von einem Raumschiff, in dem Menschen festgehalten und von Außerirdischen untersucht werden. Doch je mehr man liest, umso mehr wird einem klar, dass die Geschichte auf dem Planeten Erde spielt, genauer gesagt in der Region Trier, wie auch die anderen vier Krimis aus Vietens Christine-Bernard-Reihe.
Die Beamten der Trierer Kriminalpolizei ermitteln bis an den Rand des Vorstellbaren, heißt es im Klappentext. Es geht um einen Ring von Menschenhändlern. Die Arbeit führt die junge Kommissarin Christine Bernard und ihr Team in die Trierer Unterwelt – im übertragenen und ganz realen Sinn. Die Protagonistin aus Luxemburg muss auch in den eigenen Reihen ermitteln und löst in ihrer sympathischen und zurückhaltenden Art den Fall.
Wie immer ist die Handlung, so versichert der Autor und gelernte Hotelkaufmann, frei erfunden. Nicht aber die Problematik, um die es geht. Vieten informiert in einem Nachwort über Frauenhandel und sexuelle Ausbeutung in Deutschland. Die Fakten sind ebenso lesenswert wie der Krimi. Ilse Rosenschild
Michael Vieten: Christine Bernard – Das Mädchen aus einer anderen Welt, abacus Verlag, Hamburg 2020, Taschenbuch 14 Euro, ISBN: 9783862827398, E-Book zum Preis von 7,99 Euro, ISBN: 9783862827411.
