Bauland Das Neubaugebiet Wieschen ist ein Selbstläufer
Meckel · Das neue Wohngebiet hat für die Gemeinde Meckel eine große Bedeutung und kann für andere Orte ein gutes Beispiel für regionaltypisches Bauen sein.
„Wieschen“ – was so niedlich klingt, ist gar nicht mal so klein und hat eine große Bedeutung: Das Neubaugebiet in Meckel ist drei Hektar groß und bietet Platz für 25 Baugrundstücke. Und es ist ein „Selbstläufer“, wie Meckels Ortsbürgermeister Johannes Junk versichert. Will heißen, alle Baugrundstücke sind schon verkauft. Über fünf Bauanträge wird der Gemeinderat in der Sitzung am 24. Februar noch entscheiden, dann kann es laut Junk richtig losgehen. Der Anfang ist schon gemacht, die ersten Häuser stehen. Der Ortsbürgermeister hat nach eigener Aussage zehn Jahre für das Baugebiet gekämpft. Das Leader-Projekt wurde am 15. Februar 2012 bewilligt. Die Erschließung begann im April 2020, der Vorstufenausbau mit Abnahmen erfolgte im September 2020.
Für die Gemeinde, für die Projektentwicklungsgesellschaft „2 M Bauwerk“ aus Sülm, die das Areal erschlossen und vermarktet hat und für den Meckeler Architekten Rainer Roth ist die ortstypische Gestaltung des Neubaugebietes ein großes Anliegen (der TV berichtete am 28. Juli 2020).
So haben die Projektentwickler damit geworben, dass die neuen Häuser in Maßstab und Struktur die „dörflichen Wohnformen aufgreifen und neu interpretieren“. Demnach kommen zur ruhigen Lage in der Natur die Bachrenaturierung hinzu sowie zwei Fußwege in den Ort. Auch der Nachbarschaftsgedanke gehört laut Marita Mayer von „2 M Bauwerk“ zum Konzept.
Laut Christine Schwickerath und Rainer Roth vom Meckeler Architekturbüro baut das neue Wohngebiet auf zwei Grundgedanken auf: „Attraktiven Lebensraum für neue Bewohner schaffen, der zugleich eine Bereicherung für Einheimische ist. Gemeinsam wachsen, stark für die Zukunft.“
Das neue Wohngebiet soll sich optisch und architektonisch in die vorhandene Bebauung integrieren. Flachdächer und Bungalows sind tabu. Ein Antrag auf den Bau eines Bungalows wurde abgelehnt.
„Flachdächer würden gar nicht zu unserem Dorf passen“, findet Johannes Junk. Der Bebauungsplan schreibt unter anderem Satteldächer mit 35-Grad-Neigung vor und es gibt Auflagen für die Fassadengestaltung, die Fenster und die Garagen.
Der Gehweg vom Neubaugebiet in den Ort ist schon fertiggestellt. Eine kleine Brücke über den Bach ist laut Junk in Arbeit.
„Das alles wird toll aussehen“, ist sich der Ortschef sicher. Er fotografiert und dokumentiert die Fortschritte im neuen Baugebiet, die Begeisterung für das Projekt ist ihm anzumerken. Und Junk freut sich auch über etwas anderes: Nämlich, dass es in Meckel keinen Leerstand gibt. Auch ältere Häuser seien weiterhin beliebte Wohnobjekte. Was für den Ortskern natürlich bedeutsam ist. Und er denkt weiter: Der Ortsbürgermeister glaubt, dass eine Einwohnerzahl von 500 gut für die Zukunft von Meckel ist. Zurzeit sind es etwas über 400 Einwohner. „Mit dem Neubaugebiet können wir die 500 schaffen“, sagt Johannes Junk.