Alle machen weiter

20 Jahre lang ist das "Collegium Vocale" eine Institution in der Eifler Chorwelt. Auch wenn an der Oberen Kyll das Gerücht herumging, das Gesangsensemble würde sich auflösen - es geht weiter. Dass sein Publikum dies zu schätzen weiß, zeigte sich bei seinem umjubelten Konzert in Jünkerath.

Jünkerath. (red) Es wirkte wie ein Abschiedskonzert: Beim Candlelight Concert des "Collegium Vocale" im Atrium der Graf-Salentin-Schule in Jünkerath lief eine Diashow mit Bildern aus der Geschichte des Männerchores im Hintergrund. Und noch vor Ende des Konzerts ergriff Gründungsmitglied Winfried Bauschen das Wort und erzählte mit viel Humor aus der Gründungszeit der 13-köpfigen "erste Eifeler Boygroup".

Acht Mitglieder des Kegelclubs "Klingende Neun", alles Jünkerather Jungs, und alle aktive Sänger des damaligen Werkchores der Demag, suchten einen Dirigenten und trafen sich am Vatertag 1989 zum ersten Mal mit Harald Thome. Der Startpunkt für 20 Jahre fruchtbarer Zusammenarbeit. Zehn Jahre lang sang man mit acht Sängern, und heute stehen dreizehn Sänger noch immer vor demselben Dirigenten.

Wie sehr dieser den Chor geprägt hat, zeigte das beeindruckende Programm in Jünkerath. Das breite musikalische Spektrum umfasste mittelalterliches Liedgut, mit Franz Schubert die Romantik und vermochte mit Roman Böffgen sogar Carl Orffs "Carmina Burana" gerecht zu werden. Fünf Solovorträge von Friedel Mommer, Reinhold Trenzen, Kai Bohn, Fulko Harings und Harald Thome mit modernen Songs von den Beatles bis zu den "Wise Guys" ließen den Funken musikalischer Freude ins Publikum überspringen. Das Konzert endete mit dem "Wise Guys"-Song "Wir hatten eine gute Zeit". Doch es war nicht das erwartete Ende des "Collegium Vocale". Harald Thome machte mit einem knappen Satz - zur Begeisterung des Publikums - allen Spekulationen ein Ende: "Alle machen weiter."

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