Jugendgästehaus „Alle waren kribbelig“

Prüm · PRÜM. Geglückter Start: Das neue Prümer Jugendgästehaus hat seine Bewährungsprobe zu Ostern bestanden. Die ersten Gäste waren durchweg begeistert.

Erster Eintrag ins Gästebuch: Ministerpräsident Kurt Beck beim Festakt zur Eröffnung des neuen Prümer Kongresszentrums mit Jugendgästehaus. Foto: Fritz-Peter Linden

Erster Eintrag ins Gästebuch: Ministerpräsident Kurt Beck beim Festakt zur Eröffnung des neuen Prümer Kongresszentrums mit Jugendgästehaus. Foto: Fritz-Peter Linden

Foto: Linden Fritz-Peter

„Wir sind gerade erst angekommen und haben noch gar nicht alles gesehen", sagt Christiane Valentin aus Witten in Nordrhein-Westfalen. „Aber es ist wirklich sehr schön."

Mit Mann und kleinem Sohn ist sie am Mittwoch nach Prüm gereist und übernachtet diese Woche im neuen Jugendgästehaus. Die Begeisterung für das, was mit „Herberge" nur unzureichend beschrieben werden kann, teilt die junge Familie mit vielen anderen, die bereits in Prüm logiert haben. Betriebsleiter Matthias Golze berichtet von den Reaktionen der bisherigen Gäste. Einhellige Meinung: „Wir sind hier nicht in einer Jugendherberge, wir sind in einem Hotel."

Start war zu Ostern, „und die letzten drei Nächte vor Karfreitag waren äußerst spannend“, erzählt Golze. „Wir haben kaum geschlafen, alle waren kribbelig."

Inklusive gelegentlicher Verzweiflungstränen: „Wir hatten alles gereinigt und waren kaum hinten angelangt, da fingen die Handwerker vorne schon wieder an zu bohren.“ Aber die Arbeiter wollten ja auch nichts anderes als rechtzeitig ihre Baustelle verlassen – und deshalb habe zum guten Schluss auch alles geklappt. Golze: „Wir haben uns zusammengerauft und alles durchgestanden. Und dann war es soweit."

Daran hat auch der Prümer-Land-Bürger Spaß

Termingerecht, plangerecht und im vereinbarten Kostenrahmen von rund acht Millionen Euro: Das sind die vorrangigen Gründe, warum bei der Pressekonferenz zur Eröffnung am Mittwochnachmittag alle „Väter“ des Prümer Großprojekts (der TV berichtete) einander zufrieden auf die Schultern klopfen. Stolz und Freude herrschen vor im „Bertrada-Raum", bei den Vertretern des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) – Landesgeschäftsführer Jacob Geditz und Präsident Detlef Bojak waren gekommen, genau so wie bei Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG), Stadtbürgermeister Hansgerd Haas und bei Dieter Müller, der das Projekt gemeinsam mit seinem Partner Matthias Dimmer plante, beaufsichtigte und unfallfrei über die Ziellinie brachte. Die beiden sind auch dafür verantwortlich, dass das offiziell „Veranstaltungs- und Kongresszentrum Jugendgästehaus Prüm“ genannte Gebäude gleichzeitig schön und funktionstüchtig geworden ist. Immerhin sei „die Messlatte schon sehr hoch“ gewesen, wie Müller berichtet.

2004: Eröffnung der neuen Jugendherberge Prüm
Foto: Linden Fritz-Peter

Die Planer mussten ein klassisches Jugendgästehaus, ein Kongresszentrum, ein Veranstaltungsgebäude mit großem Saal und die dazu notwendige Gastronomie sprichwörtlich unter einem Dach zusammen bringen - und zwar so, dass auch noch die Öffentlichkeit, sprich der Prümer-Land-Bürger, etwas davon hat. Kurz: Ein solches Vorhaben hat es noch nicht gegeben. Aber angesichts des gelungenen Starts bleibt Söhngen nur eines zu sagen: „Mut wird belohnt." Und Haas ergänzt: „Unglaublich, was hier in den vergangenen Jahren passiert ist."

Auch Geditz ist mehr als zufrieden: „Die erste große Bewährungsprobe ist bestanden. Und wir haben schon über 17 000 feste Buchungen. Das ist mehr, als wir erwarten konnten, und es zeigt, dass das Haus angenommen wird." Und auch Geditz berichtet von „überwältigten“ Gästen und kündigt bereits die ersten Großveranstaltungen an. Unter anderem die Mitarbeitertagung des Jugendherbergswerks mit 600 Gästen Ende April sowie einen Medizinerkongress.

Geditz dankt allen Beteiligten – und nicht zuletzt der Stadt und der VG: „Dafür, dass sie uns ungehindert haben bauen lassen.“

„Stadt und VG waren gut beraten, uns die Gesamtbauleitung zu übertragen", ist auch DJH-Landespräsident Bojak überzeugt. Denn wenn das Herbergswerk baue, sei es die Regel, dass Zeit- und Kostenpläne eingehalten würden. Auch wenn die Architekten dabei nicht auf alle Wünsche der Bauherren eingehen konnten.

„Manchmal mussten wir sie schon stoppen", berichtet Dieter Müller. Aber, versichern alle, das seien „nur Kleinigkeiten“ gewesen.

Bleibt nur ein Wunsch unerfüllt: Ein Hinweis auf Prüm an der Bitburger A 60-Abzweigung und am Kreuz Wittlich. Aber das sei ein bürokratischer Vorgang, sagt Bojak, und der könne dauern. Geditz bleibt indessen optimistisch: „Auf jeden Fall ist noch Platz auf dem Schild.“

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