Alleingang ohne Gegner

ARZFELD. Der alte und neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld heißt Patrick Schnieder. 87,1 Prozent der Wähler gaben dem 37-jährigen Juristen bei der Direktwahl am Sonntag ihre Stimme.

Der Wahl-Sonntag begann für Patrick Schnieder bereits um 6.45 Uhr. Während die meisten Wähler noch schlummerten, schnürte der 37-Jährige die Laufschuhe, um zehn Kilometer durchs verregnete Irsental zu joggen. "Ein Stündchen" sei er unterwegs gewesen. "Lockeres Traben" nennt Schnieder, der sich zur Zeit auf seinen nächsten Marathon vorbereitet, so etwas. Den Arzfelder Bürgern brachten derweil die Eigenheiten des Wahlrechts das Laufen bei. Nachdem sie bereits vor einer Woche den neuen Landtag mitbestimmten, mussten sie gestern erneut zur Bürgermeisterwahl ran. Grund: Das Wahlrecht sieht vor, dass dieses Votum zwischen dem 1. April und dem 30. September abgegeben wird. Aus dem Grund war eine Zusammenlegung schlicht nicht möglich. Riesiger Vertrauensbeweis

Wie auch immer: Trotzdem fanden am Sonntag immerhin noch 40,7 Prozent der 7733 Wahlberechtigten den Weg zu den Urnen. Zwischen Sevenig und Strickscheid, zwischen Großkampenberg und Dasburg votierten 87,1 Prozent für Schnieder, 12,9 Prozent platzierten ihr Kreuzchen bei "Nein". "Ich bin höchst zufrieden", kommentierte der Arzfelder Rathauschef um 18.35 Uhr seine Wiederwahl. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses hatte er mit einem Glas Sekt auf den Erfolg angestoßen und von einem "riesigen Vertrauensbeweis" gesprochen. Schnieder: "Das Ergebnis sehe ich als Verpflichtung an, mich in den nächsten Jahren kräftig ins Zeug zu legen." Zufrieden zeigte sich Patrick Schnieder am Abend auch mit der Wahlbeteiligung von 40,7 Prozent, die er im Vergleich mit anderen Kommunen als "hoch" einstufte. Inhaltlich sei in den kommenden Jahren sein oberstes Ziel, die vorhandenen Lebensgrundlagen für die Menschen in der Verbandsgemeinde Arzfeld "mindestens zu erhalten, am besten zu steigern". Und: "Ich möchte, dass wir in der Region den Anschluss halten." In der Ortsgemeinde Arzfeld erreichte Schnieder am Sonntag eine Zustimmung von 87,8 Prozent. In Daleiden gab es "nur" 80,9 Prozentpunkte. In Waxweiler brachte es Schnieder auf 91,1 Prozent. Die "schlechtesten" Ergebnisse gab es in Herzfeld (56,5 Prozent) und in Strickscheid (61,5 Prozent). 100 Prozent gab es unter anderem in Kickeshausen, Kinzenburg und Eilscheid. Die beste Wahlbeteiligung herrschte in Harspelt (78,5 Prozent) und in Herzfeld (77,4), die schlechteste in Dackscheid (26 Prozent) und Lünebach (25,4).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort