Alles für das Ehrenamt: Verleihung des Deutschen Bürgerpreises in Bitburg: Elf Freiwillige ausgezeichnet

Bitburg · Sie engagieren sich beim Deutschen Roten Kreuz, in Sportvereinen oder im Museum - und das alles ehrenamtlich: Elf Eifeler sind am Dienstagabend in Bitburg mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet worden.

Bitburg. Die Schnuller. Es waren die Schnuller, definitiv. "Damit" sagt Werner Streit, "damit hat das mit dem Sammeln bei mir angefangen." Dutzende dieser kleinen Schnullis seien früher bei ihm einfach so verschwunden - und zwar im Kinderbett. "Meine Mutter fragte mich immer, was ich mit den ganzen Schnullern machen würde", erzählt Streit, "denn sie hat sie nie wieder gefunden."
Mittlerweile ist das mit der Schnuller-Sammelei natürlich lange vorbei. Schließlich ist der Senior inzwischen stolze 89 Jahre alt. Komplett verschwunden ist seine Sammelleidenschaft allerdings nicht. Im Gegenteil, sie ist seit Ende der 1980er Jahre noch deutlich gewachsen: Denn seit 1988 leitet Werner Streit das Speicherer Heimatmuseum. Er organisiert Ausstellungen, hält Fachvorträge und wirbt für das Museum in der Öffentlichkeit - und das alles ehrenamtlich. Aus diesem Grund wurde Streit am Dienstagabend in den Räumen der Kreissparkasse Bitburg mit dem Deutschen Bürgerpreis 2014 in der Kategorie "Lebenswerk" ausgezeichnet.Preise spornen an


Der Preis wird jährlich von einem Bündnis aus Sparkassen, Bundestagsabgeordneten, Städten, Landkreisen und Gemeinden vergeben. In Bitburg fand nun die Ehrung der Preisträger des Eifelkreises statt. Dabei überreichten Landrat Joachim Streit, Bundestagsmitglied Patrick Schnieder (CDU) und Kreissparkassen-Vorstandsmitglied Rainer Nickels elf Bürgerpreise unter dem Motto "Vielfalt fördern - Gemeinschaft leben" : sechs im Bereich "Alltagshelden", fünf im Bereich "Lebenswerk" (dafür müssen sich die Preisträger seit mindestens 30 Jahren ehrenamtlich engagieren). "Diese Auszeichnung bestärkt mich darin, mich in Zukunft weiter für das Heimatmuseum zu engagieren", sagte Streit nach der Verleihung. Auch Klaus Jostock engagiert sich ehrenamtlich. Ebenfalls in Speicher, aber nicht für\'s Heimatmuseum, sondern für die Rottweiler-Bezirksgruppe Speicher. Für seine Arbeit erhielt er einen Bürgerpreis in der Kategorie "Alltagshelden". Seine Aufgabe sieht er darin, die Kommunikation zwischen Menschen und Tieren zu verbessern. "Viele Menschen sehen in Rottweilern aufgrund ihrer beeindruckenden Statur und ihrer dunklen Farbe eine Gefahr", weiß Jostock zu berichten. "Dabei sind sie eigentlich ganz ruhige und ausgeglichene Tiere." Zum besseren Verständnis, mal eben ein Porsche-Vergleich: "Wenn man vernünftig ist, dann kann man damit ganz normal fahren." Übertreibe man es jedoch, könne das zu Unfällen führen. "Ein Hund wird nie böse geboren, es sind die Besitzer, die dafür verantwortlich sind." Um schon Kindern den verantwortungsbewussten Umgang mit Hunden beizubringen, organisiert der pensionierte Bahnaufsichtsbeamte seit 2002 Hundetrainings mit Kindern auf dem Hundeplatz in Speicher. "Wir arbeiten eng mit dem Kinderheim Speicher und der Kita Speicher zusammen", erzählt Jostock. Zwar koste die Arbeit manchmal Nerven, "aber es macht Riesenspaß und solange ich das irgendwie weiter machen kann, werde ich das auch tun."Extra

Kategorie Alltagshelden Gertrud Ewen: Engagiert sich seit 35 Jahren bei der SG Kylltal-Erdorf. Seit 20 Jahren ist sie zudem in der Pfarrei St. Laurentius in Erdorf aktiv. Willi Schabo: 1967 Gründungsmitglied des DRK-Ortsvereins Südeifel. Mittlerweile First Responder in der VG Südeifel. Alois Troes: Seit 40 Jahren im DRK Ortsverein Neuerburg aktiv. Von Beginn an Schatzmeister. Klaus Burbach: Dirigent und stellvertretender Vorsitzender Musikvereins Gransdorf. Zudem Sänger im Chor Cäcilia Gransdorf. Hans-Ludwig Folscheid: Gründete vor 17 Jahren eine Selbsthilfegruppe für Darmkrebspatienten. Nach eigener Erkrankung ständig im Einsatz für Patienten. Zudem Engagement für die Bitburger-Tafel. Kategorie Lebenswerk Rudolf Leisen: 30 Jahre Ortsbürgermeister von Wißmannsdorf. Zudem Gründer des Volksbildungswerks Wißmannsdorf. Christa Nerke: Seit Jahren Leiterin der Katholischen Frauengemeinschaft Waxweiler. Zudem führte sie den Altentag in Waxweiler ein. Ludwig Roth: Gehörte 1958 zu den Gründern des Musikvereins Harmonie Idenheim. Zudem aktiv im Idenheimer Karneval. Martin Lehnen: Jahrelanges Engagement beim SV Waxweiler, außerdem 30 Jahre Mitglied im Ortsbeirat Waxweiler. mfr

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