Alles für Noemi: Die Hälfte der Arztkosten ist gedeckt

Wascheid/Prüm · 20 000 Euro hat der Wascheider Schreiner Benedikt Esch bereits für die Operation der 13 Jahre alten Noemi aus Peru gesammelt. Das entspricht der Hälfte der Kosten für eine Operation, mit der abschließend ein schwerer Geburtsfehler behandelt werden soll.

 Hilft: Benedikt Esch. Foto: privat

Hilft: Benedikt Esch. Foto: privat

Foto: red red (red) ("TV-Upload red"

Wascheid/Prüm. Auf einer Reise durch Peru lernte der Wascheider Schreiner Benedikt Esch vor elf Jahren die kleine Noemi kennen. Bewegt vom Schicksal des Mädchens, das mit gravierenden Missbildungen im Genitalbereich geboren wurde, beschloss er, dem Kind und seiner Familie zu helfen.
13 Operationen wurden durch Spenden finanziert - eine abschließende Behandlung steht aber noch aus. Die wird allerdings 40 000 Euro kosten (der TV berichtete). Die gute Nachricht: Die Hälfte der Kosten konnte mittlerweile aufgebracht werden.
"Ein ganz schöner Batzen Geld, 20 000 Euro, wurden seit der letzten Berichterstattung im TV gespendet. Jetzt müssen wir aber noch mal Gas geben, damit wir auf den vollen Betrag kommen - noch sind wir lange nicht am Ziel", sagt Esch.
Noemi gehe es gut, die bisherigen Eingriffe hätten die Lebensqualität und Gesundheit des zum Teenager herangewachsenen Mädchens deutlich verbessert, sagt er. Für seinen Einsatz wurde Esch im Mai bei der Monatsabstimmung des TV-Ehrenamtspreises von 680 Lesern zum Respekt!-Sieger bestimmt.
Das Mädchen leidet seit seiner Geburt an einer Kloakenekstrophie, einer besonders seltenen Kombination aus Fehlbildungen im Becken- und Unterleibsbereich.
Während die bisherigen Operationen noch in Peru gemacht werden konnten, muss die wohl abschließende Behandlung in Köln vorgenommen werden. Bevor es aber soweit sei, müsse die Finanzierung stehen. "Irgendwie müssen wir das schaffen", sagt Esch.
Weitere Engagierte hat er aber bereits gefunden. Der Männerchor Schneifel und der Kirchenchor Auw werden bei einem Benefizkonzert am Sonntag, 31. Juli, um 14.30 Uhr Noemi unterstützten, und auch aus der Abteistadt kommt Hilfe.
Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung des Prümer Gewerbevereins hat Esch den Einzelhändlern der Abteistadt sein Projekt vorgestellt - das Plenum beschloss prompt, ihm bei seinem Engagement zu helfen, und plant derzeit eine Sammelaktion für September.
"Es ist toll, dass immer wieder Neues auf die Beine gestellt wird. Das hilft wirklich sehr", sagt ein erfreuter Benedikt Esch. "Wenn alles so läuft wie geplant, wird im Herbst vielleicht auch noch ein Benefiz-Handballturnier organisiert - das steht aber noch in den Sternen." aff
Die katholische Pfarrgemeinde Prüm unterstützt die Hilfe für Noemi und nimmt Spenden bei der Kreissparkasse Bitburg-Prüm an unter der IBAN:
DE 9358 6500 3000 5001 4430.
Extra

Die Kloaken-Ekstrophie ist eine der seltensten Fehlbildungen bei Neugeborenen. Bei etwa einem von 250 000 Kindern tritt sie auf. In Deutschland kommen jährlich drei bis fünf Säuglinge damit zur Welt. Eine eindeutige Ursache für das Entstehen der Kloaken-Ekstrophie ist nicht bekannt, dabei ist sie aber immer eine Kombination verschiedener Fehlbildungen. Unter anderem kommt es zu Missbildungen an der Harnblase, sie ist zweigeteilt und liegt offen, einem zu kurzen Dickdarm und einer fehlenden Analöffnung. Dazu kommen fast immer Begleitfehlbildungen anderer Organsysteme wie Nieren, Harnleiter, innere Genitalien, Wirbelsäule, unteres Rückenmark und der untersten Rückenmarksnerven. aff/Quelle: <%LINK auto="true" href="http://www.kloakenekstrophie.de" text="www.kloakenekstrophie.de" class="more"%>

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