Als in Irrhausen das elektrische Licht anging

Irrhausen · Die Stadt Prüm besaß bereits 1901 ein eigenes durch Kohle-Dampfkraft betriebenes Elektrizitätswerk. Dennoch dauerte es bis Mitte der 1920er Jahre, bis die Vorarbeiten zu einer allgemeinen Elektrizitätsversorgung des Altkreises Prüm begannen.

Irrhausen. Der Irrhausener Gemeinderat war sich mit nahezu allen Nachbargemeinden einig, kein eigenes Stromnetz aufzubauen, sondern sich an die Projekte des Kreises Prüm anzuschließen. Daher gewährte das Dorf dem Kreis einen verlorenen Baukostenzuschuss. Außerdem stellte es ihm bei der Erschließung und dem Bau von Strommasten und Überlandleitungen die benötigten Gemeindewege sowie Gemeindeland und -wald kostenlos zur Verfügung, ebenso einen Bauplatz für die Errichtung eines Transformatorenhauses.
Der Gemeinderat beschloss gleichzeitig die Anschaffung und Errichtung einer elektrischen Straßenbeleuchtung. Die Elektrizitätsversorgung wurde der Firma "Rheinelektra" (heute RWE) übertragen, einschließlich der Lieferung aller Materialien und Apparate. Und weil im Dorf etliche arme Familien lebten, die sich einen eigenen elektrischen Hausanschluss oder Lampen finanziell nicht leisten konnten, setzte der Rat fest, diese aus der Gemeindekasse zu unterstützen.
DORF GESCHICHTE(N)



Ende Juni 1928 näherte sich der Traum vom elektrischen Licht immer mehr seiner Verwirklichung. In Irrhausen wurde der erste Transformator fertiggestellt. Im Mai 1929 wurden dann die notwendigen Leitungen zur Schule, zur Kirche und zu den Häusern gelegt. Mit diesen Arbeiten war die Firma Kurth in Bitburg beauftragt.
2. August 1929: Eine Woche vor der Dorfkirmes in Irrhausen. Morgens fand die Abnahme der neu angelegten elektrischen Leitungen statt.
Und am Abend erstrahlten zum ersten Male auf Knopfdruck die Wohnräume im elektrischen Licht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort