Als Miet-Opa lernt er vom Enkel, Gameboy zu spielen
Bitburg · Als Bereicherung empfindet der Journalist Sven Kuntze sein eigenes ehrenamtliches Engagement. So wie ihm geht es vielen. Das kam bei einem Vortrag von Kuntze und einer anschließenden Podiumsdiskussion zur Sprache.
Bitburg. Sven Kuntze resümiert: "Egal ob ich mich als Miet-Opa, als Betreuer einer Skifreizeit oder im Hospiz engagiert habe: Mehr als 50 Prozent habe ich stets selber davon profitiert." Aber dank seines "Miet-Enkels" sei er ein ganz passabler Gameboy-Spieler geworden. Der bekannte Fernsehmoderator und Journalist sprach zum Abschluss der Fotoausstellung im Foyer der Kreissparkasse Bitburg-Prüm zum Thema Ehrenamt. Kuntze sieht es als moralische Pflicht an, dass Menschen im Alter, die fit sind, etwas von ihrer Zeit für andere investieren.
Hilfreich sei das unentgeltliche Engagement in zweierlei Hinsicht: Zum einen können Menschen, die alleine sind, aktiv werden. Zum anderen können Menschen, die ihre Zeit verschenken, einen Beitrag dazu leisten, die Vereinsamung anderer zu verhindern. Der Vortrag und die anschließende Diskussion wurden veranstaltet vom Caritasverband Westeifel, der Katholischen Erwachsenenbildung, der Katholischen Familienbildungsstätte und dem Dekanat Bitburg.
Bei der Podiumsdiskussion, die TV-Redakteur Dieter Lintz moderierte, brachten weitere Ehrenamtliche ihre Erfahrungen ein: Jutta Barres, gelernte Kinderkrankenschwester, engagiert sich nach ihrer Familienphase im "Welcome-Projekt" der Katholischen Familienbildungsstätte und unterstützt Familien nach der Geburt eines Kindes. "Es macht mir Freude, in diese Familien hineinzukommen, einfach da zu sein, wo ich gebraucht werde", sagt sie.
Obwohl in den Pfarreien zurzeit strukturelle Umwälzungen stattfinden, empfindet Rainer Enser sein Engagement im Pfarrgemeinderat Messerich keinesfalls als ernüchternd. Natürlich gelte es schwierige Situationen zu meistern, aber insgesamt begegne er sehr motivierten Menschen. Monika Dondelinger, im Caritasverband Westeifel zuständig für die Begleitung Ehrenamtlicher, berichtet, dass Menschen nach einem für sie passenden Ehrenamt fragen. Tatsächlich gebe es viele Möglichkeiten. Bei einigen Aufgaben könne man direkt loslegen wie bei der Tafel, bei anderen wie den ehrenamtlichen Hospizhelfern sei intensive Vorbereitung erforderlich. Die Foto-Ausstellung "Ehrenamt im Blick" geht jetzt auf Wanderschaft. Sie ist geeignet für Eingangsbereiche von Kirchen und Verwaltungen. red